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Vier Tage in Kabul

Amanda Lund, eine schwedische Kriminalkommissarin, ist gerade in Afghanistan stationiert, um dort lokale Sicherheitskräfte auszubilden. Nach einem heiklen Einsatz, bei dem es um Leben und Tod ging, dauerte es jedoch nicht lange, bis sie zu einem Einsatz in Kabul gerufen wird. Sie soll dort die Entführung zweier schwedischer Diplomaten aufklären. Die beiden sind mit einem gepanzerten Wagen weggefahren und seit sieben Stunden hat keiner mehr etwas von ihnen gehört. Bill Ekman, Amandas Chef bei der Reichskriminalpolizei in Stockholm, koordiniert ihren Einsatz von dort aus. Obwohl gerade in Stockholm eine Joggerin einen Toten gefunden hat, muss er auch in Kabul sich stets mit Amanda in Verbindung setzen und mit ihr die weitere Vorgehensweise besprechen. Amanda soll sich erst einmal mit dem schwedischen Botschafter unterhalten, ob er irgendwelche Vermutungen hat, wohin die beiden Vermissten abgeblieben sind. Als sie beim Botschafter eintrifft, ist dieser nicht sehr redselig, sondern eher nervös. Sie erkundigt sich nach dem Fahrer der beiden. Dieser soll schon lange für die Botschaft als Fahrer tätig sein gewesen und sehr verantwortlich und loyal sein. Amanda will zu dem Ort fahren, wo die beiden zuletzt ihren Standort durchgegeben haben. Da sie nichts weiteres entdecken kann, möchte sie mit Ali, dem Fahrer, reden, vielleicht kann er sagen, was passiert ist. Als sie bei Ali ankommen, treffen sie einen total verstörten Fahrer an, der am Kopf verletzt ist und am ganzen Körper zittert. Er kann ihr jedoch einiges wichtiges erzählen, was Amanda schon sehr weiter hilft. Da aber kein Lösegeld gefordert wird, sind sie sich bzgl. des Motivs der Entführung sehr unschlüssig. Als jedoch der Botschafter Amanda doch einiges anvertraut, kommen sie den Hintermännern irgendwie näher. Es kommt ihnen zwar bei der Aufklärung immer wieder jemand zuvor, aber wie Amanda nun mal ist, sie gibt so schnell nicht auf.
Sie hat jedoch auch noch ein privates Dilemma, dem sie sich zusätzlich stellen muss.

Anna Tell wurde 1975 geboren und lebt jetzt in Stockholm. Sie ist Staatswissenschaftlerin und Kriminalkommissarin und hat zwanzig Jahre Erfahrung in der operativen Arbeit in Schweden und international. „Vier Tage in Kabul“ ist das erste Buch einer Reihe über die Unterhändlerin und Kriminalkommissarin Amanda Lund.

Ich bin auf dieses Buch durch große Werbetafeln aufmerksam geworden und ich wurde nicht enttäuscht. Dieses Thema ist ja sehr nah an der Wirklichkeit und ein jeder hat schon davon gehört, daher ist einem dies alles nicht fremd. Ich war von Anfang voll in der Geschichte dabei und war auch sofort von der Hauptperson Amanda Lund angetan. Der Roman zeigt einem die Gefahren des Einsatzes, aber er spiegelt auch die persönlichen Probleme und Anliegen von Amanda sehr schön.

Den Thriller „Vier Tage in Kabul“ kann ich jedem auch nicht so politikinteressierten, aber Spannungs- und Thrillerliebhaber nur empfehlen. Es ist ein Buch zum Wachbleiben, um es dann in nur einer Nacht zu verschlingen.

Gudrun Loher
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