Wenn US-amerikanische Filme gedreht werden, dann kommt es mitunter vor, dass die Produktion außerhalb des Landes stattfindet, sei es in Australien, in der Tschechischen Republik oder in Großbritannien. Produktionen in der Schweiz sind da eher die Ausnahme, was aber die gesamte Grundstimmung von "A Cure For Wellness" prägt. Fünfzehn Jahre nach seinem großen Erfolg "The Ring" hat sich Regisseur Gore Verbinski wieder an dieses Genre heran gewagt hat. Dabei hat er den Streifen nicht nur inszeniert sondern praktischer Weise auch gleich selbst produziert und die Story mit ersonnen hat. Besetzt wurde diese deutsch-amerikanische Co-Produktion mit bis dahin weniger bekannten Schauspielern aus den USA und Europa.
Er ist ein Workaholic und sehr erfolgreich in der Optimierung von Unternehmen: Mr. Lockhart ist überaus ehrgeizig, der sich seinen Geschäftsführern nicht verwehrt, als es darum geht, ein abtrünniges Vorstandsmitglied seines Unternehmens aus einer Reha-Klinik in der Schweiz in die USA zurück zu holen, um die Fusion mit einem anderen Unternehmen abschließen zu können. Lockhart reist also dort hin und trifft auf Mr. Pembroke, der aber plötzlich verschwindet. Als Lockhart wieder abreisen möchte, hat er mit seinem Fahrzeug einen Unfall mit einem Hirsch, und so landet er erneut in dieser Klinik, wo er unter strenger ärztlicher Beobachtung steht. Lockhart stellt fest, dass diese Klinik alles andere als eine therapeutische Einrichtung ist, die sie vorgibt zu sein. Er möchte das alles nicht einfach hinnehmen und beginnt, unbequeme Fragen zu stellen. Um ihn ruhig zu stellen, wird bei ihm eine seltsame Krankheit diagnostiziert, die es mit seltsamen Methoden zu heilen gilt. Damit ist er nicht alleine, denn angeblich leiden alle anwesenden Patienten, alle deutlich älter als er, unter dieser seltsamen Krankheit. Bei der Behandlung spielen Aale eine nicht unerhebliche Rolle, doch möchte er herausfinden, welche Ziele Ärzte und Personal in dieser Klinik verfolgen.
Der Film liegt auf DVD in der deutschen, englischen, französischen und italienischen Sprachfassung (alle Dolby Digital 5.1) vor. An Extras finden sich Featurettes zur Filmmusik und Meditationen sowie entfallene Szenen.
Von Anfang an wird in diesem Streifen eine seltsame Stimmung verbreitet, die im besten Fall an "Shutter Island" oder "Crimson Peak" erinnert. Über den gesamten Film hindurch wird nicht klar, worum es eigentlich geht, wer diese seltsamen Personen, Ärzte wie auch Patienten, sind, und was überhaupt in dieser Klinik passiert. Das alles wird über 140 Minuten endlos anmutende Minuten gezogen, wobei die Handlung durch scheinbar willkürlich eingebundene Nebenpersonen und -handlungen nur noch verwirrender wird. Wer glaubt, eine grobe Richtung erkennen zu können, kann in der nächsten Szene schon wieder eines Besseren belehrt werden. Onanierende Ärzte vor nackten Krankenschwestern oder Aale, die überall vorkommen, verstärken diesen Eindruck nur. In dieser ganzen Verwirrung kommen einem die handelnden Personen auch eher verloren vor, und so wünscht man ihnen vor lauter Mitleid, dass sie endlich die Klinik verlassen können, ohne dabei verstanden zu haben, wovor sie eigentlich fliehen wollen.
Zu einem großen Teil wurde der Film aus Mitteln der deutschen Filmförderung finanziert, weshalb weite Teile in Deutschland gedreht wurden, so zum Beispiel in der Burg Hohenzollern oder in der Schwimmhalle des Johannisbades in Zwickau wie auch im Studio Babelsberg.
Um diesen Film von Anfang bis Ende anzusehen muss man schon über ein ausgeprägtes Durchhaltevermögen und den festen Willen, die Auflösung wirklich erleben zu wollen, verfügen. Gespickt ist der Film mit drastischen Szenen, die Gewalt und Folter zeigen, was die ohnehin schon sehr sperrige Handlung nicht leichter verdaulich macht. Dieser Umstand wird wohl mitverantwortlich sein am sehr überschaubaren Erfolg an den Kinokassen weltweit. Auch wenn der junge Schauspieler Dane DeHaan wirklich alle Register seines Könnens zieht und durch seine Darstellung überzeugt, kann er weder diesen Streifen noch die Zuschauer vor der großen Ratlosigkeit ob der Handlung retten. Da helfen selbst hervorragende Kamerafahrten und schöne Bilder nicht mehr, und so bleibt "A Cure For Wellness" ein verzweifelter Versuch eines gelungenen Thrillers, dem nicht zu helfen ist. Dabei fängt er sehr verheißungsvoll an.
USA 2016, 142 Minuten
mit Dane DeHaan, Mia Goth