Dallas 1985: Gerade wurde bekannt, dass der Schauspieler Rock Hudson an der Immunschwäche-Krankheit AIDS gestorben ist. Viel ist noch nicht über die Krankheit bekannt, und ebenso steckt deren Behandlung noch in den Kinderschuhen.
Ron Woodroof sieht sich als ganzen Mann, er mag Frauen und Rodeo und hasst Schwule, trinkt und raucht gerne und genießt sein Leben. Als er nach einem Black-Out im Krankenhaus aufwacht, geht er von einer Verwechslung der Blutproben aus, als ihm die Ärzte erklären, dass er HIV hat. Ausgerechnet er soll die Schwulen-Krankheit haben? Die Ärzte geben ihm noch höchstens 28 Tage zu leben, als er sich aufmacht, alles über diese Krankheit zu lesen, was er finden kann. Er beginnt, sich das Medikament AZT zu besorgen, das ihm aber mehr schadet als nützt. In Mexiko findet er einen ehemaligen Arzt, der sich auf alternative, eher homöopathsche Art der Heilung der Immunschwäche spezialisiert. Bald schon geht es Ron besser, er fühlt sich besser, sieht besser aus und schöpft neuen Lebenswillen. Gemeinsam mit dem mexikainischen Ex-Arzt kommt er auf die Idee, Medikante in die USA einzuführen, die dort noch keine Zulassung haben, nachweislich helfen, aber nicht die Nebenwirkungen von AZT haben. Da er selbst keine Medikamente verkaufen darf, gründet er den "Dallas Buyers Club", wie sie schon zuhauf in den USA existieren: man erwirbt eine Mitgliedschaft, und bekommt so viele Medikamente, wie man braucht. Bald schon hat er zahlreiche Mitglieder, aber ebenso viele Probleme mit den Behörden, mit der Arzneimittelzulassungsbehörde und dem Finanzamt. Doch Woodroof, ganz Rodeo-Reiter, steht wieder auf und kämpft weiter.
"Dallas Buyers Club" liegt auf DVD in der deutschen und der englischen Sprachfassung (Dolby Digital 5.1) vor. An Extras zum Film gibt es eine Feauturette, Interviews, Photocall-Clip, Trailer, ein Porträt der Deutschen AIDS-Hilfe und einen kurzen Aufsager von Hauptdarsteller Matthew McConaughey.
Der Film, der als einer der großen Favoriten bei der diesjährigen Oscar-Verleihung gestartet ist, hat die Trophäen für den besten männlichen Haupt- und Nebendarsteller und für das beste Make-Up erhalten.
Was Matthew McConaughey an Vorbereitungen und schaupielerischen Leistung in "Dallas Buyers Club" investiert hat, war definitiv einen Oscar wert. Bis auf die Knochen abgemagert verkörpert er den von AIDS gezeichneten Ron Woodroof sehr glaubhaft, und zieht alle Register seines darstellerischen Könnens. Nach dieser Rolle hat er zumindest sein Image als ewiger Darsteller für romantische Komödien endgültig abgelegt! Sein nuschelnder texanischer Slang macht es dem Zuschauer in diesem Film sehr schwer, der Original-Sprachfassung folgen zu können, aber es ist ein Erlebnis, es zu versuchen.
Die Geschichte von "Dallas Buyers Club", die auf dem wahren Leben des Ron Woodroof basiert, hinterlässt den Zuschauer am Ende ebenso sprachlos und hilflos, bedenkt man die Macht der Pharmaindustrie und die Ignoranz der Behörden, wenn es darum geht, wirksame Medikamente schnell auf den Markt zu bringen, und mit welchen Mitteln die Buyers Clubs lahm gelegt wurden.
"Dallas Buyers Club" ist alles andere als leichte Unterhaltung, aber ein ebenso wichtiger Film, wie es 1993 "Philadephia" war, für dessen Hauptrolle Tom Hanks seinen ersten Oscar erhielt. Der Film berührt seine Zuschauer zutiefst, und erinnert vor allem daran, dass AIDS noch immer nicht heilbar ist, aber dank Menschen wie Ron Woodroof zumindest lebensverlängernd behandelbar ist.
Übrigens hat der wahre Ron Woodroof länger als die diagnostizierten 30 Tage überlebt - am Ende waren es mehr als sieben Jahre!
USA 2013, 117 Minuten
mit Matthew McConaughey, Jared Leto, Jennifer Garner