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Pets

Spätestens seit "Ich - Einfach unverbesserlich" und den "Minions" ist das Produktionsstudio Illumination mit seinen computeranimierten Filmen höchst erfolgreich, und heizt mit seinen Erfolgen dem Riesen Disney und dessen Pixel-Studios richtig ein.
Den neuesten weltweiten Kino-Hit landete Illumination mit "Pets", einem niedlichen Film, der sich mit der Grundfrage beschäftigt, was die Haustiere tun, wenn die Menschen morgens zur Arbeit oder in die Schule gehen.

Max, ein Jack Russell Terrier, lebt zusammen mit seinem Frauchen Katie in Manhatten. Sie hat ihn als Welpen bei sich aufgenommen, als sie ihn in einem Karton vor einer Tierhandlung gefunden hat, und seit dem sind sie unzertrennlich. Für Max ist es das perfekte Leben, das er zusammen mit Katie teilt, er wird rundherum verwöhnt und könnte es sich schöner nicht vorstellen. Nur die Tatsache, dass Katie jeden Morgen die gemeinsame Wohnung verlässt, ist für den kleinen Hund lästig. Er fragt sich, wohin sie geht, wartet aber den ganzen Tag darauf, dass sich die Wohnungstüre wieder öffnet und sein Frauchen zu ihm zurück kommt. Langweilig wird ihm dabei nicht, da er häufig Besuch von anderen Haustieren bekommt, zum Beispiel von der dicken Tabby-Katze Chloe, der hyperaktiven Zwergspitzdame Gidet, dem einfältigen Mops Mel, dem pfiffigen Dackel Buddy oder dem Wellensittich Sweetpea. Ab und zu taucht Meerschweinchen Norman auf, das sich im Belüftungssystem verlaufen hat und nicht mehr nach Hause findet.
Eines Tages bringt Katie einen neuen Mitbewohner mit, der das Leben von Max schlagartig verändert. Duke, ein riesiger Mischling, bringt alles durcheinander, und plötzlich ist es aus mit der vollen Aufmerksamkeit von Katie, die Max immer so genossen hat. Für den kleinen Hund steht fest, dass das fette Vieh wieder weg muss. Beim Spaziergang durch Manhatten mit einem professionellen Gassi-Geher türmt Duke zusammen mit Max, um sich von Max zu entledigen. Dort treffen sie auf Straßenkatzen, die Hunde im Allgemeinen und Haustiere im Besonderen gar nicht mögen, ebenso wie eine militante Gruppe vergessener Haustiere um das Kaninchen Snowball. Das ungleiche Hunde-Duo erlebt die Kanalisation und die Hinterhöfe von Manhatten, viele Gefahren und brenzlige Situationen. Hundedame Gidget startet zusammen mit den anderen Haustieren eine Rettungsaktion, bei der sie auf die Hilfe und Informationen des alten und fast blinden und wenig beweglichen Pops und des Bussards Tiberius zählen dürfen. Die Zeit wird knapp, denn bald kommt Katie von der Arbeit nach Hause.

Der Animationsfilm liegt auf DVD in der deutschen, türkischen, bulgarischen und englischen Sprachfassung (Dolby Digital 5.1) vor. An Extras finden sich auf der Scheibe neben zehn Featurettes, wie "Von den Leuten hinter 'Pets'", "Friseur der Hunde" oder "Das Beste von Snowball", auch das Musikvideo "Lovely Day" sowie drei Mini-Movies.

Mit "Pets" knüpft Illumination an die großen Erfolge der Vorgängerfilme an, und setzt so auf bewährte Rezepte, um einmal mehr einen rundherum gelungenen Familienfilm zu produzieren. Die Riege der Sprecher ist in der deutschen Fassung sogar noch hochkarätiger als im Original, denn darunter zählen neben "Tatort"-Pathologe Jan Josef Liefers auch die "Tatort"-Kommissare Dietmar Bär und Fahri Yardim wie auch die Schauspieler Uwe Ochsenknecht, Dieter Hallervorden, Frederick Lau, Jella Haase, Ralf Richter, die Comedians Mario Barth und Martina Hill sowie Sängerin Stefanie Heinzmann.

So schön der Film auch animiert und mit wundervoller Musik hinterlegt ist, so wenig originell ist die Idee zum Drehbuch, denn das alles hat man schon einmal in ähnlicher Weise gesehen. Vor allem bei der Konkurrenz, dem ersten großen Pixar-Erfolg "Toy Story", als die Frage gestellt wurde, was denn das Spielzeug tut, während die Kinder in der Schule sind. Nun sind also die Haustiere dran, die vor allem in den USA eine sehr große Rolle spielen. Wieso der Film nun ausgerechnet für den deutschen Markt "Pets" genannt wurde, und man nicht einmal dem Originaltitel in einer Übersetzung wie "Das geheime Leben der Haustiere" gefolgt ist, bleibt schlichtweg ein Rätsel.

Die Charaktere der Tiere sind sympathisch, die Figuren stimmig und sprachlich bestens besetzt, und durch die Farbgebung wird der Animationsstreifen zu rundum gelungenen Wohlfühlkino. Natürlich geht es im Film vor allem um Freundschaft, Integration und Toleranz, aber auch um Verantwortung, also lernen die Kinder durch den Film noch etwas für ihr eigenes Leben. Da ist es nur logisch, dass in diesem Film unter anderem klar gemacht wird, dass man ein Tier ein Leben lang hat und sich auch darum kümmert, wenn Weihnachten längst vorbei ist und das Tier selbst Hilfe braucht.

Sucht man nach einer gelungenen familienfreundlichen Unterhaltung, kann man bei "Pets" bedenkenlos zugreifen und nichts falsch machen. Knapp eineinhalb Stunden feinste Animationstechnik in einer netten Geschichte mit niedlichen Tieren begeistern Kinder von drei bis 80 Jahren auf hohem Niveau.

Pascal May
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