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SING

Casting-Shows müssen wir schon zur Genüge über uns ergehen lassen, vor allem, wenn es um mögliche Gesangsstars geht, wobei bisher aus den deutschen Fernseh-Staffeln kaum Brauchbares hervor gegangen ist.
Der neueste Wurf aus dem Animationsstudio Illumination, die uns bereits diverse Filme mit den Minions beschert haben, nehmen sich einer ähnlichen Thematik an, wobei hier Tiere am Start sind, die in einem Sangeswettstreit konkurrieren.

Koalabär Buster Moon möchte sein Theater am Leben erhalten, doch vorhergehende Projekte endeten allesamt in Schulden. Um nun wieder ein volles Haus zu generieren, lässt er einen Song-Contest ausschreiben, bei dem es - bedingt durch einen Tippfehler seiner Assistentin - sagenhafte 100.000 Dollar zu gewinnen gibt. Ob dieser riesigen Gewinnsumme ist der Andrang beim ersten Casting riesig, so dass Buster aus einer Vielzahl an Bewerbern die besten auswählen kann. Letzten Endes stehen das Schwein Rosita, Hausfrau und Mutter von 25 kleinen Ferkeln, die weiße Maus Mike, Stachelschweinmädchen Ash und Gorilla Johnny auf der Liste. Elefantenmädchen Meena ist zu schüchtern zum Singen und wird als Produktionshelferin engagiert. Jeder hat seine eigene Geschichte, die er mitbringt und beeinflusst. Rosita möchte sich und ihrer Familie beweisen, dass sie mehr kann als nur den Haushalt zu führen und die Kinder zu versorgen. Johnny möchte nicht in die kriminelle Familientradition eintreten. Mike hat Spielschulden und hält sich darüber hinaus für den legitimen Nachfolger von Frank Sinatra. Ash ist bisher mit ihrem Freund mit Punk Rock aufgetreten und muss nun zeigen, ob sie auch alleine bestehen kann. Und Meena muss einfach nur ihre Schüchternheit überwinden, um der Welt zu zeigen, wie gut sie singen kann.
Da Buster das Geld für die Produktion nicht aufbringen kann, wird er sehr kreativ und spannt auch seinen besten Freund, Schaf Eddie, mit ein, der sogar seine wohlhabende Großmutter davon überzeugen kann, in die Show zu investieren. Doch bevor es überhaupt zur Premiere kommt, holt manchen ihre Vergangenheit ein und alles scheint im Chaos zu versinken. Oder doch nicht?

Der Animationsfilm aus dem Hause Illumination liegt in der deutschen, englischen (beide Dolby Atmos) dänischen, finnischen (beide Dolby Digital Plus 7.1), norwegischen und schwedischen (beide Dolby Digital 5.1) Sprachfassung vor. An Bonusmaterial finden sich auf der blauen Scheibe neben Making Of auch die Featurettes "Profile der Figuren", "Der Schnitt von SING", "Ein Musikvideo drehen mit Tori Kelly", "Das SING-Netzwerk" und "Das Beste von Gunter" sowie die "Musikvideos zu "Faith", "Don't you worry 'bout a thing" und "Set It All Free". Darüber gibt es noch drei Minifilme.

"SING" feierte in den Kinos rund um den Globus riesige Erfolge, was vor allem an der bemerkenswerten Musikauswahl liegt, einem Mix aus Klassikern und aktuellen Hits. Die Charaktere sind sehr liebenswert dargestellt und auch mit den perfekten Stimmen besetzt. Im Original wird Koala Buster von Oscar-Preisträger Matthew McConaughey gesprochen, die deutsche Version übernimmt RTL-Allzweckwaffe Daniel Hartwich. Die Rolle der Schweinedame Rosita wird im Original von Oscar-Preisträgerin Reese Witherspoon übernommen, in der deutschen Version spricht sie Alexandra Maria Lara. Scarlett Johansson spricht im Original Punk-Braut Ash, deren deutsche Stimme ist "Silbermond"-Sängerin Stefanie Kloß.

Grundpositiv wird die Geschichte der Figuren erzählt, die viel mehr können als sie ahnen, dürfen oder wollen, daher kann man hier bedenkenlos von einem "Feel Good Movie" reden, der vor allem bei den Gesangseinlagen jede Menge Spaß macht. Auch wenn die Story hier und da ein paar Längen aufweist, so entschädigt das fulminante Finale dafür und hinterlässt einen rundum beseelten Zuschauer. Kinder und Erwachsene werden sich an diesem Film gleichermaßen erfreuen und ihren Spaß haben, auch oder gerade weil er nicht ganz so anspruchsvoll daher kommt.

Wer Spaß bei diesem Film hat, wird sich über die Ankündigung freuen, dass es im Jahr 2020 mit "SING 2" eine Fortsetzung der singenden Tiere geben wird.

Pascal May
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