Von einem Moment auf den anderen ist kein Strom mehr da. Ist ein Leben ganz ohne Elektrizität überhaupt möglich? Nicht nur die nicht mehr vorhandene Unterhaltungselektronik würde unser Leben auf den Kopf stellen; Operationssäle in Krankenhäusern, Wasserpumpen und Kernkraftwerke würden nicht mehr funktionieren, das Bankensystem würde zusammen brechen, Sirenen wären ohne Funktionen, es gäbe keine Verkerhssysteme mehr. Eine spannende Vorstellung - oder doch eher beängstigend?
Mit diesem Szenario beginnt "Revolution", die neue TV-Serie von Mastermind J. J. Abrams, dem Erfinder der legendären Fortsetzungsgeschichte "LOST".
Plötzlich und unvorbereitet trifft die Menschheit ein weltweiter Blackout, nichts geht mehr. Autos bleiben stehen, Fernseher gehen aus, Handys und Kühlschränke funktionieren nicht mehr und Flugzeuge fallen aus dem Himmel. Ben Matheson hatte eine Vorahnung und kann gerade noch die letzten wichtigen Dokumente auf einen USB-Stick speichern, bevor sich die Erde verdunkelt.
Die Menschheit wird ins frühe 19. Jahrhundert zurück geworfen.
15 Jahre später lebt die Menschheit noch immer ohne Strom. Warlords haben Regionen für sich eingenommen und kontrollieren die Abschnitte mitels Milizen. Ben Matheson wird gesucht, weil er angeblich etwas über den Blackout weiß, und den Strom wieder zurück bringen kann. Der Warlord, der als erster wieder Strom hat, wird auch die restliche Welt regieren. Das macht Ben, der mit Tochter Charlie und Sohn Danny in einem kleinen Dorf lebt. Ben widersetzt sich und wird erschossen. Nun beginnt die Suche nach Bens Bruder Miles, der auch etwas über den Blackout wissen könnte. Die Milizen der "Monroe-Republik" macht sich ebenso wieder Bens Kinder auf die Suche nach Miles, einem zum lautlosen Töten ausgebildeten Elite-Soldaten.
Unterwegs trifft die kleine Familie, der sich auch Aaron, früher MItarbeiter bei Google, und die Britin Maggie angeschlossen haben, auf allerhand seltsame Menschen und Ungereimtheiten, denn mitunter soll es doch noch Strom geben, wenn auch nur in begrenztem Umfang.
Die erste Staffel von "Revolution" liegt auf 5 DVDs in der englischen (Dolby Digital 5.1) und deutschen (Dolby Digital 2.0) Sprachfassung vor. An Extras finden sich zahlreiche Specials, darunter eine Analyse der Pilotfolge, Die atemberaubenden Landschaften, fünf Webisodes, verpatzte Szenen und nicht verwendete Szenen.
"Revolution" ist eine TV-Serie der besonderen Art, in der mehrere Genres ineinander vermischt werden. Die Science-Fiction halten sich ob der fehlenden Elektrizität in Grenzen, die Kampfszenen erinnern eher an Mantel-und-Degen-Filme, wie die "Drei Musketiere", wenn mit Schwertern und Vorderladern gekämpft wird. Der Drama-Anteil kommt sicherlich nicht zu kurz, und hier und da darf mal eine kleine Liebesszene aufblitzen.
Ganz klar zu erkennen ist die Handschrift von J. J. Abrams, der die Serie produziert, und deutliche Spuren aus "LOST" erkennen lässt, sei es in der Erzählweise oder in der Besetzung.
"Revolution - Die komplette erste Staffel" ist spannende Unterhaltung fernab vom üblichen Serien-Allerlei. Dabei wird einem überhaupt erst bewußt, was es bedeuten würde, wenn die Welt wieder ohne Strom leben müsste, und dass man auf weit mehr als nur Fernsehen, Computer und Handy verzichten müsste. Die 20 Folgen der ersten Staffel vermögen immer wieder zu überraschen, so dass man die 823 Minuten lange Serie unbedingt am Stück sehen möchte.
Im deutschen Privatfernsehen ist bereits die zweite Staffel zu sehen, da bleibt nur zu hoffen, dass es auch bald die zweite Staffel zu kaufen geben wird, um weiter am Ball zu bleiben, und mit den Protagonisten um Strom mitzufiebern.
USA 2012/2013, 823 Minuten
mit Billy Burke, Tracy Spiridakos, Elzabeth Mitchell