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Stromberg - Der Film

"Lass das mal den Papa machen". Wer diese Textzeile hört, übrigens geschrieben von Stefan Raab, denkt unweigerlich an Bernd Stromberg, den unsäglich politisch unkorrekten Leiter der Schadensregulierung der fiktiven Versicherungsgesellschaft Capitol. Nach fünf sehr erfolgreichen Staffeln im Privatfernsehen war es an der Zeit, Stromberg ins Kino zu bringen. Im Rahmen eines Crowd Funding wurde im Internet Geld gesammelt, um die Finanzierung des Streifens zu sichern. Innerhalb nur einer Woche kam von rund 3000 Spendern das Geld zusammen und die Dreharbeiten um das Büroleben mit Ernie, Ulf, Tanja, Schirmchen und all den anderen Mitarbeitern der "Capitol" konnte beginnen.

Die "Capitol" feiert ihr 50jähriges Bestehen, und dazu soll es eine zentrale Fest-Veranstaltung geben, an der alle Außenbüros mit Abordnungen teilnehmen sollen. Bernd Stromberg, Leiter der Schadensregulierung, boykottiert zunächst die Feierlichkeiten, bis das Gerücht aufkommt, dass die Versicherung Einsparungen vorsieht und auch sein Büro schließen soll. Mit allen Mitarbeitern seiner Abteilung soll bei der Firmenspitze Eindruck gemacht werden, und so reist die Kollegen-Gruppe in einem eigens angeheuerten Reisebus zur Festveranstaltung. Den lahmen "Bunten Abend" peppt Stromberg zusammen mit Alleinunterhalter Günni in seiner ganz eigenen Art auf, und kann tatsächlich den Vorstand damit beeindrucken.
In Nebenhandlungen werden die Geschichten der anderen Mitarbeiter erzählt. So kümmern sich Ulf und Tanja inzwischen um den zehnjährigen Marvin, ein Pflegekind aus schwierigen Verhältnissen, was vor allem Ulf an seine Grenzen bringt. Ernie möchte in der Firmen-Zentrale durchstarten und bewirbt sich direkt beim Personalchef um einen Job, zeigt seine Teamfähigkeit unter anderem damit, dass er sein Hotel-Zimmer mit Stromberg teilt, weil der vergessen hatte, sich anzumelden. "Sabbel" dreht beim Abteilungs-Ausflug vor allem in der Sauna richtig auf und Jennifer hadert mit sich, der Welt und vor allem Stromberg.

"Stromberg - Der Film" liegt in der deutschen Sprachfassung in Dolby Digital 5.1 vor. An Extras findet man auf einer Bonus-Disc unter anderem ein ausführliches Making Of, eine Zusammenfassung der fünf Fernseh-Staffeln, das Musik-Video zu "Lass das mal den Papa machen" und eine Karaoke-Version zum Song, Interviews, nicht gezeigte Szenen sowie Highlights von der Premiere.

Die Handlung zu "Stromberg - Der Film" knüpft unmittelbar an das Ende der fünften Staffel an. Wer die Serie kennt, wird sich nahtlos im Film zurecht finden, doch auch Serien-Unkundige können der Handlung problemlos folgen, wenn auch einige Pointen nur schwer nachvollziehbar sind, vor allem, wenn Stromberg auf alte Kollegen aus der Fernseh-Serie trifft.

Dem Trio aus Hauptdarsteller Christoph Maria Herbst, Drehbuchautor und Produzent Ralf Husmann und Regisseur Arne Feldhusen kann man wieder blind vertrauen, wenn es um ein würdiges filmisches Ende der bei Fans und Kritik beliebten Figur des Bernd Stromberg geht. Gewohnt routiniert und mit vielen Spitzen und typischen Stromberg-Weisheiten versehen wurde der Streifen sehr unterhaltsam und kurzweilig inszeniert, der sich bestens in die Reihe der preisgekrönten und ausgezeichneten fünf Serien-Staffeln gesellt.

Auf der einen Seite ist es schade, dass es mit "Stromberg" nun zu Ende ist. Auf der anderen Seite sollte man ja aufhören, wenn es am Schönsten ist, und genau das ist den Machern gelungen: sie haben mit "Stromberg - Der Film" einen absoluten Kracher zum Schluss geschaffen, der mehr als eine Million Fans in die Kinos gelockt hat. Allerbestes Training für die Lachmuskeln und Fremdschämen at its best!
In diesem Sinne: "Lass das mal den Papa machen"!

Pascal May
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