Sie gehören zu den Bands, deren Musik fast jeder schon einmal gehört hat, aber niemand den Namen dazu kennt, obwohl sie bisher über sechs Millionen Alben verkauft haben. So lief ihre Musik bereits in zahlreichen Fernsehserien, wie "Grey's Anatomy", "How I Met Your Mother", "Gossip Girl", "Glee", "Skins" oder "Vampire Diaries" sowie in Film-Blockbustern wie "Twilight - Eclipse" oder anderen Hollywood-Produktionen wie "Snow White And The Huntsman". Für die Neuverfilmung des Films "Der große Gatsby" steuerten sie ein eigens dafür geschriebenes Lied bei. Das ZDF nutzte ihre Musik 2012 zur Untermalung der Berichterstattung über die Olympischen Sommerspiele in London. Aber um wen geht es hier eigentlich? Um "Florence & The Machine".
Die britische Band um Frontfrau und Sängerin Florence Welch wurde für ihre Musik und ihren Style bereits mehrfach mit Preisen ausgezeichnet, die Liste der weltweiten Nominierungen ist sehr lang, ebenso die Liste ihrer äußerst erfolgreichen Plattenverkäufe. Allein in Großbritannien schaffte es das Erstlingswerk "Lungs" mit seinen Verkäufen auf fünffach Platin, in Irland war es immerhin vierfach Platin. Nun hat die Gruppe, deren Musik Elemente aus Folk, Pop, Rock und Soul mit der eindrucks- und kraftvollen Stimme der Sängerin verbindet, ihr drittes Album veröffentlicht.
"How Big How Blue How Beautiful" vereint elf brandneue Titel, aufgenommen in den berühmten Abbey Road Studios, die die Songs der ersten beiden Alben bestens fortsetzen. Gleich die erste Single-Auskopplung, "Ship To Wreck", setzt den typischen Florence-Sound fort und hat alles das, was die Fans der britischen Combo lieben. Auch der Video-Clip ist aufwändig produziert und mehr als sehenswert. Deutlich ruhiger geht es bei "What Kind Of Man" zu, zumindest beim Einstieg; der Song geht dann auch gleich gut ab, wie auch beim Titelgebenden Lied "How Big How Blue How Beautiful", der sich schnell zu einer kraftvollen Hymne mausert. Fast schon klassisch startet "Queen Of Peace", legt aber auch gleich nach dem Intro in bewährter Manier los und macht richtig Laune. Ungewohnt ruhig geht es vor allem bei "Long & Lost" zu, aber auch bei "Various Storms & Saints". Spärlich instrumentiert kommt zunächst "Delilah" aus, wenn hämmernde Drums das Intro bestimmen. Herrliche Balladen sind "Caught" und "St Jude", die beide zum Träumen einladen. Nach dem letzten Track des Albums, "Mother", möchte man nur eines: gleich noch einmal von vorne anfangen!
Produziert wurde der Longplayer von Markus Dravs, der zuvor schon mit Coldplay und Björk zusammen gearbeitet hat. Herausgekommen ist ein Album, das nur so vor Kraft strotzt. Der Sound ist satt, wild und ungefiltert, wenn der jeweilige Song danach verlangt, und einfach mal wahnsinnig druckvoll und direkt. Was ihre Stimme und auch ihre Stimmung angeht, klang Florence Welch nie besser.
"Florence & The Machine" beweisen mit ihrem neuen Album einmal mehr, dass sie seit ihrer ersten Veröffentlichung 2009 zurecht weltweit Preise und Auszeichnungen für ihre einzigartige Musik eingeheimst haben. Vor allem haben sie es verdient, nun endlich auch mit Namen bekannt zu werden, und nicht einfach nur mit dem Prädikat "Song aus der Serie" abgetan zu werden. Die Lieder auf der neuen CD sind einmal mehr kraftvoll und voller Energie, bieten Musik und Gesang auf höchstem Niveau und verführen die Hörer zum Schwärmen, Träumen und intensivem Zuhören, vor allem aber, um das Abspielgerät auf Endlos-Schleife einzustellen. Von der bemerkenswerten Power-Stimme der Sängerin Florence kann man einfach nicht genug bekommen!
"How Big How Blue How Beautiful" ist feinste Musik, die es Wert ist, mit Namen bemerkt und bekannt zu werden, und deren Fangemeinde nun sicherlich weiter stetig größer wird. Die neue Scheibe von "Florence & The Machine" sowie die beiden Vorgänger "Lungs" und "Ceremonials" gehören in jede Sammlung anspruchsvoller, guter und handgemachter Musik fernab jedes tristen Pop-Einheitsbreis!