Lucien, Anfang dreißig, stammt aus dem Adelsgeschlecht der Chacarasse, und lebt seit Geburt in der Villa Beatitude auf Cap Ferrat mit der langjährigen Haushälterin Rosalie und Francine, die schwangere Freundin seines Vaters. Sein Vater Alexander ist vor einigen Monaten verstorben.
Das Adelsgeschlecht der Chacareasse lebt und verhält sich stets sehr zurückgezogen, denn sie gehen seit Jahrhunderten einem geheimen Gewerbe nach. Sie sind sogenannte Assassins, was soviel wie Mörder bedeutet. Ihre Aufträge bekommen sie aus höchsten Kreisen, sogar schon damals unter Napoleon. Die Aufträge werden immer auf den nächsten Erben übertragen. Da aber der ältere Bruder von Lucien, Comte Alexandre, einem gewaltsamen Tod zum Opfer fiel, geht die Aufgabe nun auf Lucien über und nun muss er die Aufträge ausführen. Lucien hat es am Sterbebett seines Vaters versprochen, dass er nun dafür verantwortlich sein wird. Doch Lucien hat ein wesentliches Problem bei er Auftragserfüllung: Er hasst es, Menschen umzubringen.
Die Aufträge bekommt Lucien von seinem ungeliebten Onkel Edmond, der immer darauf beharrt, dass der Mord schnell und ohne viel Aufhebens ausgeführt werden soll. Lucien wäre lieber in seinem Lokal P'tit Bouchon, das würde ihm völlig reichen.
Bei seinem nächsten Mord handelt es sich um den Chemiker Collard und daher will Lucien sich erst einmal ein Bild von dem Opfer machen. Er fährt daher an dessen Wohnort und beobachtet ihn eine Zeitlang und überlegt sich dabei, wie er ihn umbringen könnte, dass es wie ein Mord aussieht und er damit einen erledigten Auftrag vermelden kann. Als er beobachtet, wie Collard in eine Kirche geht, kommt ihm eine zündende Idee und er weiß, wie er den Mann in einem Mord von der Bildfläche verschwinden lassen könnte. Er braucht jedoch Hilfe dabei, doch zum Glück weiß er auch schon, wem er da voll und ganz vertrauen kann.
Während seiner Überlegungen zu diesem Fall bekommt er einen Anruf von Anne, die er in seinem Restaurant kennengelernt hat, ob er sich mit ihr treffen will. Lucien ist Frauen generell nicht abgeneigt, aber Anne würde er schon gerne besser kennenlernen. Aber erst muss er noch einen Auftrag erledigen.
Pierre Martin ist das Pseudonym eines deutschen Schriftstellers, der sich mit Romanen, die in Frankreich und Italien spielen, einen Namen gemacht hat. Er veröffentlichte bis 2022 die Kriminalromane um „Madame Le Commissaire“, die Top-Ten-Platzierungen in der Spiegel-Bestseller-Liste erreichten. Im Oktober 2022 erschien dann der erste Roman „Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens“, spielt auch an der Riviera und ist gleichfalls ein Wohlfühlkrimi. „Monsieur le Comte und die Kunst der Täuschung“ ist der zweite Teil dieser Reihe.
Dieser Kriminalroman, der an der Côte d'Azur spielt, ist ein richtiger Roman zum Wohlfühlen, und beim Lesen konnte ich mir die Orte Monaco, Nizza sowie alle anderen Orte bildlich traumhaft vorstellen. Der Protagonist Lucien war mir von Anfang an sehr sympathisch, wie auch alle anderen Menschen um ihn herum, außer seinem Onkel Edmond. Aber auch die Geschichte um Anne, die Vertuschung eines Mordes und auch seine Nachforschungen über den Tod seines Bruders waren sehr interessant, aber auch sehr spannend beschrieben. Dies war mein erstes Buch dieser Krimireihe um "Monsieur le Comte" Lucien, aber ich denke, dass ich sicherlich noch viele weitere davon lesen werde, denn allein schon die Idee von einem Auftragskiller, der keine Menschen töten möchte, fällt im gesamten Krimidickicht auf und spricht allein deswegen sehr an. Wer schon einmal an der Riviera war, wird die Reihe mit noch größerem Vergnügen lesen und genießen!
384 Seiten, Paperback, Knaur Buchverlag, 16,99 Euro.