Das kleine Örtchen Himmelsricht ist in heller Aufregung. Es findet ein Kochwettbewerb namens „Auftischt is“ statt, den das Bayerische Tagblatt veranstaltet. Als Favoritin dieses Wettbewerbs wird Konstanze von Hohenfels gehandelt. Konstanze ist gerade bei Emma in ihrem wunderbaren und wunderschönen Laden mit all seinen italienischen Spezialitäten und holt gerade noch die Amarettini ab, die sie für ihr Menü beim Wettbewerb verwenden will. Emma bietet Konstanze noch einen Cappuccino an, den sie trotz ihrer mangelnden Zeit gerne annimmt, und die beiden Frauen ratschen immer gerne zusammen. Freifrau Isadora von Hohenfels, Konstanzes Mutter, wartet derweil im Auto, da sie noch etwas darüber verschnupft ist, weil ihr Konstanze erst vor ein paar Stunden erzählt hat, dass sie an diesem Kochwettbewerb teilnimmt. Das Bayerische Tagblatt hat es trotzdem ermöglicht, dass Isadora als Ehrengast dabei ist und ebenfalls die Gerichte bewerten darf. Als Emma und Konstanze so gemütlich beim Cappuccino da sitzen, kommt ein Herr in den Laden, den Konstanze kennt. Es ist Filipp Hunziker, den ihre Mutter engagiert hat, da er mit neuartigen Methoden zur Erhaltung der Jugend lebensälterer Menschen wirbt, und das kann in ihrem stolzen Alter von 92 Jahren ja nie schaden, argumentiert Isadora. Konstanze ist damit nicht ganz einverstanden, denn Isadora gibt für diesen Arzt und seine Methoden Unsummen von Geld aus, das sie gar nicht haben.
Emma und ihre Freundin und Mitarbeiterin Anna kümmern sich weiter um den Laden, als Emma auf der Bank einen einsamen Mann sitzen sieht. Sie fragt ihn, ob er vielleicht einen Cappuccino trinken will und so kommen sie ins Gespräch. Er macht hier Urlaub und hat daher keine Eile.
Der aufregende Tag und damit der Kochwettbewerb sind nun endlich da und der ganze Ort ist deswegen auf den Beinen, um daran teilnehmen oder zumindest zuschauen zu können. Sogar Kommissar Henrik Gieseking kommt mit seinem Fahrrad vorbei und hält bei Emma an, um mit ihr die Veranstaltung zu besuchen. Es ist ein großes Zelt aufgebaut und jeder der Teilnehmer befindet sich an seinem Platz, um das beste Gericht zuzubereiten. Es wird gekocht und gebrutzelt, bis die Ergebnisse der Jury vorgelegt werden. Plötzlich ein Aufschrei, denn bei einer Teilnehmerin brennt es, worauf alle sofort hin eilen und den Brand löschen. Es hat dabei niemand bemerkt, dass Isadora von Hohenfels am Tisch zusammengebrochen ist, mitten in das zu bewertende Gericht! Der anwesende Arzt des Ortes kann nur noch den Tod feststellen und geht davon aus, dass es ein natürlicher Tod sei. Jedoch hat er nicht mit Therese geredet, die ein sehr gutes Näschen hat, das ihr schon des Öfteren geholfen hat, und auch diesmal bemerkt sie bei der Toten einen besonderen Geruch. Dieser Geruch ist nicht normal und sie meint, es riecht wie Bittermandeln, aber noch viel strenger. Es könnte also auch Zyanid sein, das den Tod herbeigeführt hat. Kommisar Gieseking kümmert sich sofort um den Todesfall und sichert alles ab, und um sich zu vergewissern, reicht er das Essen zur Untersuchung ein. Er fordert auch die Spurensuche an, um alle Eventualitäten auszuschließen.
Es stellt sich heraus, dass es kein natürlicher Tod war und daher leitet der Kommissar die Untersuchungen ein: Als Hauptverdächtige kommt ausgerechnet Konstanze von Hohenfels, die Tochter, in Frage! Denn einige Zeugen haben berichtet, dass sich die beiden in letzter Zeit häufig gestritten haben. Emma, Therese, Anna und Helene sind sich aber sicher, dass Konstanze mit dem Tod an ihrer Mutter nichts zu tun hat und ermitteln mit dem Einverständnis vom Kommissar eigenständig weiter.
Der zweite Fall um die Delikatessenladenbesitzerin Emma Ferrari und ihren Freunden ist kriminalistisch aber auch kulinarisch ein echter Genuss! Beim Lesen schmolz ich regelmäßig dahin, als von den Köstlichkeiten, die es im Laden von Emma gibt, gesprochen wurde. Zu gerne wäre ich auch durch den Laden gegangen, um mich umzusehen und einige der leckeren Waren zu probieren. Ich machte mir auch einen Cappuccino und war dann noch besser in der Geschichte vertieft.
Die Autorin beschreibt sehr detailreich, was den Lesegenuss nur noch vergrößert, um in Emmas Welt einzutauchen. Es ist einfach schön zu verfolgen, wie Emma und ihre Freunde in diesem Fall ermitteln und den Fall klären, und dabei die Gemeinschaft und gegenseitige Hilfe nicht vergessen. Ich kann nur sagen, dass ich mich auf weitere Fälle um Emma freue, und natürlich auch auf deren kulinarische Aufklärung!
„Mord nach Rezept“ ist eine herrlich leichte Urlaubslektüre, die rundum Spaß macht und bestens unterhält!
432 Seiten, Taschenbuch, Rowohlt Verlag, 14 Euro.