Es ist wieder soweit in St. Peter-Ording. Das jährlich stattfindende Kegelturnier startet und alle Beteiligten sind schon ganz nervös. Ilva Feddersen, Lehrerin an der Schule, hilft tatkräftig bei den Vorbereitungen für das Kegelturnier mit. Sie hat jedoch noch eine andere Aufgabe in den Ferien, denn sie soll schlechten Schülern Nachhilfe geben. Sie hat irgendwie keine Lust dazu, aber ein paar andere Lehrer sind krank geworden und deswegen soll sie aushelfen. Hauptkommissar Ernie Feddersen und sein Kollege Fred Glabotki hoffen auf eine ruhige Zeit, aber das weilt nicht lange. Sie werden zu einem Einbruch gerufen. Es wurde zwar nur das Geschenk von Helene für ihren Sohn gestohlen, welches sie in einem Schuppen versteckt hatte. Sie wundert sich aber schon, warum ausgerechnet das Geschenk weg war, denn es war ja nichts Besonderes. Die Polizisten Ernie und Fred unterhalten sich über das Kegelturnier, vor allem darüber, wer diesmal die Favoriten sind. Es sollen zwei Kegelbrüder sein, die jedes Jahr kommen, um zu gewinnen. Aber auch die Mutter von Ernie und Ilva hat es sich in den Kopf gesetzt, zu gewinnen, und daher trainiert sie schon fleißig. Doch diese Idylle wird schnell überschattet, denn in einem Wohnwagen, der Hotte gehört, wird dieser am nächsten Morgen tot aufgefunden. Hotte ist ein Urlauber, der jedes Jahr in den Norden kommt, aber beliebt ist er bei niemanden. Er ist ein Angeber und brüstet sich mit dem, was er alles hat und sich kaufen kann. Ernie und Fred nehmen sofort die Ermittlungen auf und finden sogleich mit Hilfe einer Zeugenaussage eine Tatverdächtige. Susi wurde zuletzt gesehen, als sie mit Hotte in den Wohnwagen ging. Aber auch Berte hatte mit Hotte zu tun, denn sie führte mit ihm Verhandlungen über einen Hausverkauf. Berte sitzt im Rollstuhl und seit dem Tod ihres Mannes hilft ihr immer ihr Neffe Torben, aber das Haus ist doch ein riesiger Ballast für sie.
Die beiden Kommissare sind sich sicher, den Mörder von Hotte gefunden zu haben, doch dann ist doch wieder alles anders, als noch ein zweiter Urlauber tot aufgefunden wird. Wobei es anfangs nicht klar ist, ob er tatsächlich ermordet wurde. Ilva, die Schwester von Ernie, will mehr über den Fall wissen, denn sie hat schon einmal zu einer Aufklärung beigetragen. Ernie jedoch rückt nur zögerlich mit Angaben heraus. Ilva kann es trotzdem nicht lassen und ermittelt eben in Eigenregie.
Tanja Janz wurde 1974 geboren und studierte nach dem Abitur Anglistik, Germanistik und Erziehungswissenschaften auf Lehramt. Sie war lange Jahre als Lehrerin und Dozentin tätig. Mit Mitte dreißig begann sie Bücher zu schreiben und ist mittlerweile freischaffende Autorin. Sie lebt mit ihrer Familie und zwei Katzen im Ruhrgebiet. St.Peter-Ording ist ein Urlaubsort, an den es sie immer wieder hinzieht.
„Fiese Brise in St.Peter-(M)ording“ ist der zweite Fall der Krimireihe um Ilva und Ernie Feddersen.
Der Küstenkrimi fängt sehr zögerlich an und ist recht langatmig, denn bis Seite einhundert passiert erst einmal gar nichts. So brauchen actiongewohnte Leser einen langen Atem, um bei dieser Geschichte dabei bleiben zu wollen. Hat man diese Durststrecke erst einmal überwunden, geht es plötzlich Schlag auf Schlag, und dann kommt die lange ersehnte Spannung auf.
Beim Lesen fühlte ich mich, als wäre ich gerade in St. Peter-Ording im Urlaub, wo ich auch wirklich schon war, so genau werden die Örtlichkeiten und die Gegend beschrieben. Ich konnte mich in die Gegend hinein versetzen und habe dies beim Lesen dann sehr genossen. Die Geschichte um den Kriminalfall habe ich da nur noch nebenbei als Bonus betrachtet. Letztendlich hat mir „Fiese Brise in St. Peter-(M)Ording“ doch noch recht gut gefallen, und so freue ich mich jetzt schon auf weitere Kriminalfälle aus St. Peter-Ording, die gerne unmittelbarer und spannender starten dürfen.
336 Seiten, Taschenbuch, Ullstein Verlag, 11,99 Euro.