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No Mercy. Rache ist weiblich

Ingrid Steen ist eine unglückliche Hausfrau, die ihren Traumjob als Journalistin aufgeben musste, um ihr Kind zuhause zu betreuen. Ihr Mann dagegen hat bei der Tageszeitung „Aftonpressen“ Karriere gemacht. Seit einiger Zeit merkt sie, dass mit Tommy irgendetwas nicht stimmt: Er kommt oft spät nach Hause und dann ist er meistens übellaunig. Um ihm irgendwie auf die Schliche zu kommen, steckt sie in seine Jackentasche ein Aufnahmegerät. Beim Abhören der Aufnahme hört sie immer eine junge Frauenstimme und ist sich nun sicher, dass Tommy eine Affäre haben muss. Ingrid ist entsetzt und schmiedet große Rachepläne.

Viktoria Brunberg lebt auf einem einsamen Hof mit ihrem Mann Malte, der keine Notiz mehr von ihr nimmt, und sie nur noch für ihn putzen und kochen soll. Er schottet sie von der Außenwelt ab und daher ist Viktoria sehr einsam und sehnt sich nach ihrem früheren Leben in Russland zurück, das nicht einfach, aber trotzdem aufregender war, und sie dennoch einiges erlebt hat. Damals wurde ihr Freund im Rotlichtmilieu erschossen. Danach hat sie sich ein ruhiges Leben in Stockholm erhofft, und war dabei im Internet auf Malte gestoßen. Dieser war anfangs sehr charmant und nett zu ihr, aber nach der Hochzeit ging alles bergab und Malte hat nur noch getrunken und sich mit seinem Freund Lars herumgetrieben. Viktoria kann und will nicht mehr weiter mit Malte zusammenleben.

Birgitta Nilsson ist Lehrerin und in ihrer Ehe sehr unglücklich. Ihr Mann hat sie schon bald nach der Hochzeit geschlagen, aber sie schaffte es nie, von ihm wegzukommen. Als dann ihre Zwillinge auf die Welt kamen, hoffte sie, dass sich ihre Situation verbessert, aber ihr Mann hat sie trotzdem weiter geschlagen. Gottseidank hat er die Finger von den Zwillingen gelassen. Als man dann noch bei einer Untersuchung feststellt, dass sie Brustkrebs hat, weiß sie, dass es so nicht weitergehen kann. Sie will ihren Mann loswerden.

Wie es die drei Frauen schaffen, sich an ihren Männern zu rächen oder sie loszuwerden, ist ein ausgeklügelter Plan.

Dieser Roman ist einmal ganz anders als ich es von Camilla Läckberg erwartet hatte, da "No Mercy. Rache ist weiblich" gerade einmal auf 156 Seiten kommt, und es sich hierbei auch um keinen typischen Kriminalfall handelt. Ich habe das Buch in kürzester Zeit weggeschnupft und war amüsiert darüber, wie die drei Frauen ihren Racheakt vollzogen haben. Ich freue mich aber trotzdem wieder auf einen typischen Läckberg'schen Kriminalfall, der länger ist und ich mehr zum lesen habe. Aber für zwischendurch ist dieses Buch allemal zu empfehlen, und bietet sich als ideale Lektüre für einen lauschigen Sommerabend an.

Gudrun Loher
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