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Glaube mir

Anna ist derzeit ganz glücklich mit ihrem Leben, denn es war leider nicht immer so. Sie hat nun den begehrten Moderatorenjob beim BBC-Mittagsmagazin, für den sie einige Opfer aufbringen musste. Jedoch ein Problem verfolgt sie schon lange, und das ist die Alkoholsucht, die sie durchaus gut verbergen kann. Anna wohnt in London, sie ist damit dem Kleinstadtleben von Blackdown entflohen, und auch ihrem Ex-Mann Jack Harper kann sie so leichter aus dem Weg gehen. Die beiden haben eine sehr traurige gemeinsame Geschichte, die letztendlich auch der Grund ihrer Scheidung war.
Jack Harper ist Kommissar und kommt ursprünglich aus London, lebt aber seit einiger Zeit nun in Blackdown, wo er auch seine Ex-Schwiegermutter unterstützt, denn Anna meldet sich viel zu selten bei ihr.
Nach ihrer Elternzeit übernimmt wieder Annas Vorgängerin den Moderatorenjob im Mittagsmagazin, und Anna nimmt total frustriert wieder ihren alten Job als Reporterin auf. Ihr erster Job ist gleich ein Bericht über einen Mord in Blackdown, ihrer alten Heimat.
Kommissar Jack Harper und seine motivierte und ambitionierte Kollegin Priya erscheinen am Fundort der Leiche. Ihm wird sofort ganz heiß, denn die Tote ist Rachel, mit der er einige Stunden zuvor noch zusammen war. Es darf aber niemand erfahren, dass er sich mit ihr getroffen hat und so versucht er daher, alle Hinweise, die auf ihn deuten könnten, zu vertuschen.
Anna fährt nach der Berichterstattung über den Mord zu ihrer Mutter, die sie schon lange nicht mehr gesehen hat, denn sie erinnert sie immer an den tragischen Vorfall vor zwei Jahren, der ihr Leben völlig aus der Bahn geworfen hat. Ihre Mutter wirkt sehr verwirrt und sie bereut es schon wieder, dass sie zu Besuch gekommen ist. Beim Durchstöbern ihres alten Zimmers findet Anna ein Foto, das sie mit ihren vier Freundinnen mit sechzehn Jahren bei einer Geburtstagsparty zeigt. Es kommen wieder schlimme Erinnerungen hoch, die sie lange erfolgreich versuchte, zu verdrängen.
Es dauert nicht lange, und es gibt eine weitere Tote in Blackdown, und Jack macht sich langsam Sorgen, denn er kennt beide Opfer, die im gleichen Alter sind. Als ihm Anna noch dieses Gruppenfoto aus ihrer Jugend zeigt, bekommt er es mit der Angst zu tun, denn von dieser Clique sind jetzt nur noch Anna und Zoe, seine Schwester, am Leben. Die fünfte auf dem Bild kennt er nicht.
So langsam wird auch Anna klar, dass die Morde mit dem Vorfall von früher zusammenhängen könnten. Jack und seine Kollegin wären fast zu spät, als der Täter noch einmal zuschlägt, und sich das nächste Opfer holen will.

Alice Feeney war sechzehn Jahre lang Nachrichtenredakteurin und Produzentin für BBC News. Mit etwa dreißig begann sie mit dem Schreiben. Ihr Debütroman war „Manchmal lüge ich“, welcher 2019 sogar als Miniserie für das Fernsehen verfilmt wurde. Auch der neue Thriller „Glaube mir“ soll verfilmt werden.
Alice Fenney lebt mit ihrem Mann und ihrem Hund in Surrey.

Dieser Thriller hat es in sich und hat mich sofort mitgerissen. Ich hatte glücklicherweise Urlaub und konnte die 400 Seiten in kürzester Zeit verschlingen. Bis zum Ende war den Protagonisten des Romans nicht ganz klar bzw. war für mich eigentlich klar, wer der Mörder sein muss, aber dann kam die Wende, die alles auf den Kopf stellte, ein echter Hammer! So spannend und aufregend geschrieben, dass die Leserinnen und Leser jeden Moment miterleben und mitfiebern können, aber gleichzeitig wird nicht zu viel verraten, das macht eine gute Thriller-Autorin wie Alice Feeney aus. Ich bin einfach nur hin und weg, meine Begeisterung über "Glaube mir" kennt keine Grenzen!

Für mich ist klar, dass der Name Alice Feeney bei mir ganz oben auf der Liste meiner Lieblingsautoren steht, und ich schon jetzt auf weitere ihrer Thriller sehr gespannt bin.
Ganz sicher wird man noch sehr viel von Alice Feeney, die zuvor schon vollkommen zurecht als „Queen of Crime“ bezeichnet wurde, hören, denn sie weiß ganz genau, wie ein guter Thriller sein muss!

Gudrun Loher
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