Pipeline Praetorius wohnt schon länger mit ihrem Freund Leon zusammen. Zu gerne würde sie Leon heiraten, aber der Heiratsantrag seinerseits lässt immer noch auf sich warten. Leon ist gerade viel zu sehr mit seiner Arbeit beschäftigt, die ihn voll und ganz in Beschlag nimmt. Als die zwei zu einem romantischen Abendessen ausgehen, ist Pipeline voller Erwartung. Heute Abend muss es doch endlich einmal passieren, aber sie wartet vergebens auf den von ihr so ersehnten Antrag von ihrem Freund. Leon erzählt vielmehr voller Begeisterung von seiner Beförderung und der damit verbundenen Karriere. Das heißt für ihn mehr Arbeit und Überstunden. Auf den so erhofften Heiratsantrag wird sie also noch länger warten müssen. Ja, und dann ist da ja auch noch die junge, hübsche und nette neue Kollegin, von der Leon erzählt. Sich rührend um den firmeninternen Nachwuchs kümmernd, wird er dann mit dieser wohl seine Überstunden ableisten, denkt sich Pipeline. Tatsächlich kommt es so, dass Pipeline immer öfter den Abend allein zuhause verbringt und in ihrem Büro herrscht gerade auch nicht die beste Stimmung. Vielleicht macht sich ja die neue und nette Kollegin wirklich an Leon ran. Irgendwie wirkt er in letzter Zeit immer abwesender als sonst. Ob er sich in sie verliebt hat, fragt sich Pipeline nun des Öfteren, aber diese Gedanken passen überhaupt nicht in ihr momentanes Bild von ihrer Partnerschaft. Noch dazu, wo sie in ihrem Büro auch noch zur Glücksbeauftragten gekürt worden ist und ihr dieser Titel ja überhaupt nicht auf den Leib geschrieben ist. Keine gute Idee für jemanden, der das Katastrophen-Gen in sich trägt. In diesem Fall kann nur noch Tante Dorles unübertroffener Käsekuchen helfen, um alles ins richtige Lot zu bringen und vielleicht doch noch ein Happy End zu erreichen.
Elisabeth Kabatek, in der Nähe von Stuttgart aufgewachsen, lebt inzwischen seit 1997 in Stuttgart als Autorin, Kolumnistin und Bloggerin. Vorher studierte sie in Heidelberg und Spanien Anglistik, Hispanistik und Politikwissenschaft und arbeitet als Übersetzerin. Ihre Romane "Laugenweckle zum Frühstück“, “Brezeltango“, "Spätzleblues“, "Ein Häusle in Cornwall“, “Zur Sache Schätzle“ und "Kleine Verbrechen erhalten die Freundschaft“ wurden auf Anhieb zu Bestsellern.
Ein wirklich tolles Buch mit der schwäbisch-chaotisch überaus liebenswerten Hauptakteurin Line und einer spannenden Chaosgeschichte. Der Roman ist sehr unterhaltsam geschrieben und bringt den Leser mehr als einmal zum Lachen und Schmunzeln. Die Autorin erzählt ihre Geschichte in angenehm langen Kapiteln, wobei ich es eine tolle Idee finde, Zitate bei jedem Kapitelanfang aus bekannten Liedern zu verwenden. Diese werden am Ende des Buches dann nochmals alle katalogisiert.
Zum Abschalten genau richtig ist dieser Roman eine umwerfend tolle Komödie mit viel Herz, superlustig und sehr gelungen. Ich denke, für Line-Kenner sicherlich eine absolute Pflichtlektüre. Als Neueinsteiger habe ich mich sofort in die Fan-Riege eingereiht und hoffe natürlich auf weitere Chaosgeschichten aus dem Stuttgarter „Schwabeländle“. Für mich ist es zwar schade, dass diese Reihe nun beendet ist, aber ich glaube, Elisabeth Kabatek hat noch genügend neue Hauptakteurinnen auf Lager, um auch in einer künftigen Reihe mehr als unterhalten zu können. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf ihr nächstes Werk.
384 Seiten, Droemer Taschenbuch Verlag, 14,99 Euro