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One Last Call

Gerade scheint sich an den Kinokassen in den USA ein neuer Grusel-Trend auszumachen. Auch wenn die meisten deutschen Kinos noch geschlossen sind, gibt es dennoch neues Futter für Genre-Fans, das ab 17. Juni im Handel erhältlich sein wird.

Jahrelang werden Edith und Edward Cranston, die früher einen Kinderhort geführt haben, von einer Gruppe Kleinstadtfreunde drangsaliert. Immer mit dabei sind die Brüder Zack und Brett sowie Tonya, und auch der neu zugezogene Chris lässt sich mitreißen, im Hause Cranston die Fensterscheiben einzuwerfen. Irgendwann hält es Edith nicht mehr aus, und nimmt sich das Leben. Nach dem Tod seiner Frau, zitiert Edward die vier Jugendlichen zu sich nach Hause. Sie wurden im Testament der Verstorbenen vermerkt, doch einfach so sollen sie die versprochenen 100.000 Dollar nicht bekommen. Um das Testament vollstrecken zu können, müssen die vier noch eine einfache Aufgabe erledigen: Sie müssen nur einen Anruf tätigen, und der soll eine Minute lang dauern. Wer das schafft, dem winkt das Geld am Ausgang. Doch mit diesem Anruf sollen die schlimmsten Albträume der vier Freunde sehr real werden. Denn eigentlich wollen die Cranstons nur Rache an ihnen nehmen.

Der Film liegt auf BluRay in der deutschen und englischen Sprachfassung (DTS-HD MA 5.1) vor. Extras gibt es keine.

Da haben sich nach langer Zeit die Macher der "Final Destination"-Reihe wieder zusammengesetzt, um den jugendlichen Zuschauern neuen Schauder über den Rücken zu jagen. Mit dabei ist der Regisseur von "The Final Wish", Timothy Woodward Jr., bei den Darstellern sind die Horror-Ikonen Lin Shaye als Edith und Tobin „Jigsaw“ Bell als Edward zu sehen. Weiter in der Besetzung sind Chester Rushing aus "Stranger Things" sowie die mehrfach ausgezeichnete Serien-Darstellerin Erin Sanders.

Der Film spielt im Jahr 1987, was durchauch ebenso im Trend wie Horror zu sein scheint. Doch nicht nur ist die Ausstattung aus den 80ern, auch die Art und Weise, wie der Film gedreht wurde, erinnert sehr an dieses Jahrzehnt. Der Film ist sehr langsam geschnitten, manche Szenen dauern deutlich länger, als ihnen gut tut, und auch die Bilder, die von der Kamera eingefangen werden, sehen sehr bekannt aus. Seltsamer Weise besuchen die Jugendlichen zu Beginn des Films einen Jahrmarkt, der eher an die 50er erinnert, und auf dem überhaupt nichts los ist. Die Effekte in den Albtraum-Szenen sind auch an die 80er angelehnt, um das Feeling zu diesem Film komplett zu machen.

Neues bietet der Film nicht, und durch die Anlehnung an die 80er Jahre wird nicht klar, ob "One Last Call" eine Hommage an die Horrorfilme von damals sein soll, ob das Budget nicht für mehr gereicht hat, oder ob man sich über die damaligen Filme lustig machen möchte.
Überraschungen erwartet man hier auch umsonst, wobei die Aufnahme der Jugendlichen in Ediths Testament wohl die größte Überraschung in der gesamten Handlung darstellt.

"One Last Call" (wieso kein deutscher Titel oder der Original-Titel "The Call"?) ist nichts für Hardcore-Horror-Fans. Einsteiger und Nostalgie-Liebhaber werden hierbei bestimmt ihren Spaß in einer überschaubaren Filmlänge finden.

Pascal May
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