Artikeldienst Online

Terminator: Genisys

James Camron war früher LKW-Fahrer. Eines Tages soll er der Legende nach seiner Frau gesagt haben, dass er den Job hingeschmissen hat, um fortan Filme zu drehen. Damals war noch nicht abzusehen, dass er einmal der erfolgreichste Regisseur aller Zeit werden würde. Sein erster Spielfilm war "Piranha 2 - Fliegende Killer", doch schon mit seinem zweiten Film sollte er Filmgeschichte schreiben. Der "Terminator" war geboren und die Filmkarrieren der Darsteller Arnold Schwarzenegger und Linda Hamilton über Nacht gezündet. Bald folgte "Terminator 2 - Judgement Day", der noch erfolgreicher lief als der erste Teil, und der zwei der bekanntesten Filmzitate überhaupt hervor brachte: "I'll be back!" und "Hasta la vista, baby". Nun kommt mit "Terminator: Genisys" der bereits fünfte Teil in die Kinos, der erste Film seit zwölf Jahren, in dem Schwarzenegger wieder den "Terminator" spielt.

Im Jahr 2029 führt John Connor den Widerstand der Menschen gegen die Maschinen an. Nachdem die Firma Skynet mit ihrem Betriebssystem für künstliche Intelligenz das vernetzte Leben der Menschen revolutioniert hatte, konnten die Maschinen die Weltherrschaft übernehmen. Um den Untergang der Menschheit zu verhindern, schickt Connor seinen Leutnant Kyle Reese in die Vergangenheit, um Sarah, Connors Mutter, zu beschützen. So landet Reese im Jahr 1984, wo er eine ganz andere Sarah antrifft, nachdem diese schon Jahre zuvor vom "Terminator" genannten Modell T-800 aufgefunden wurde, der sie seit dem beschützt, ausgebildet und trainiert hat. Die Zeitlinie wurde damit grundlegend verändert, und nun ist es fraglich, ob Sarah und Kyle jemals zusammen kommen und John zeugen werden, sonst würde er nie die Menschen im Kampf gegen die Maschinen anführen können.

Auch nach über 30 Jahren ist der "Terminator"-Franchise nicht tot zu kriegen. Arnold Schwarzenegger schlüpft nach seiner Amtszeit als Gouverneur des Bundesstaates Kalifornien erstmals wieder in seine Paraderolle, wo er gegen sein eigenes "Terminator"-Ich kämpfen muss. Sarah und Kyle sind nun deutlich jünger und ganz anders als in den Filmen davor, nur der "Terminator" ist deutlich älter geworden. Wie das geht, dass auch Maschinen altern, erklärt der Cyborg gleich selbst: das menschliche Gewebe, das das Metall-Skelett überzieht, altert genauso wie menschliche Haut. Das leuchtet ein. Dass sich nun eine neue Generation aufmacht, die Menschheit und die ganze Welt zu retten, liegt auch daran, dass die Paramount Filmstudios gleich eine ganze "Terminator"-Trilogie geplant haben, deren zweiter Teil im Mai 2017 und der finale Teil ein Jahr später in den Kinos anlaufen sollen.
Fast schon philosophische Ansätze hat der Plot zu Teil fünf, wenn es darum geht, wie schnell und einfach eine Software die Menschheit übernehmen kann und jeder sehenden Auges mitmacht. Da klingt die Warnung von Stephen Hawking im Ohr, der sagte, dass man vorsichtig mit der Entwicklung künstlicher Intelligenz sein sollte, denn es könnte durchaus das letzte sein, was von Menschen erfunden wird. Ein klarer Fingerzeit ist in diesem Streifen, so man ihn denn sehen möchte, zu erkennen!

Auch in "Terminator: Genisys" bekommt man das, was man von dieser Film-Reihe kennt und was die Fans so lieben: ganz großes Popcorn-Kino voller Special-Effects und jeder Menge Action. Die Handlung ist durch die verwirrenden vielen Zeitlinien reichlich wirr geraten, was aber dem Spaß an der Action keinesfalls abträglich ist. Schwarzenegger hat in Teil fünf deutlich mehr Text als in den Filmen davor, und immerhin einmal kommt es zum Ausspruch von "I'll be back!". Auf "Hasta la vista, baby" wartet der Fan jedoch vergebens.
Die visuellen Effekte, insbesondere in 3D, sind atemberaubend, der Sound peitscht richtig durch das Kino und auch die Musik lässt alte und neue "Terminator"-Fans strahlen, und so ist auch "Terminator: Genisys" allerbestes Action-Kino, bei dem man sich einfach nur zwei Stunden lang berieseln lassen kann.

Eins noch: Kinogängern sei dringend angeraten, nicht gleich zu Beginn des Abspanns aufzuspringen und das Kino zu verlassen, da mitten in den Credits der Film noch etwas mehr für den nächsten Teil verrät.

Pascal May
Weitere interessante Artikel