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Böse Häuser

Hauptkommissarin Irmi Mangold und ihr Freund, der Pathologe Fridtjof Hase, sind gerade bei einer Besichtigung einer sehr schönen Hofstelle in der Nähe von Garmisch Partenkirchen, als sie einen roten Punkt sieht und kurz darauf ein Schuss fällt. Herr Unger, ein weiterer Kaufinteressent und Händler nobler Autos, fällt tot um. Irmi ruft sofort alle Einsatzkräfte und ihr Team, um sich diesen Fall genauer betrachten zu können und zu ermitteln. Hauptkommissar Gerhard Weinzierl kommt mit ins Team, weil der Tatort genau in der Mitte der beiden Kommissariate liegt und somit Irmi und Weinzierl nun ein Ermittlungsteam bilden. Sie statten der Frau des Toten einen Besuch ab, um ihr die traurige Nachricht zu übermitteln und Hintergründe zu finden, warum ihr Mann ermordet wurde. Diese versteht sowieso nicht, warum er sich unbedingt einen Hof kaufen wollte. Frau Unger meinte noch, dass ihr Mann sich in letzter Zeit verfolgt gefühlt hatte. Die Ermittlungen gehen auch in die Richtung des Verkäufers, dem Biobauern Max Bach. Bach hat den Hof vor Jahren gekauft und sehr modern umgebaut und betreibt eine Biolandwirtschaft mit Hofladen. Bei ihren Recherchen zu Max Bach stoßen die Ermittler auf einige Ungereimtheiten, denn Max Bach kommt ursprünglich aus Kanada, hatte dort studiert, und wollte dann ein urbanes Leben in den Bergen von Deutschland führen.
Bei weiteren Nachforschungen im Kreise von Unger, stoßen die Ermittler auf einen Fall von vor drei Jahren, bei dem ein Jugendlicher mit einem Sportwagen einen schwerwiegenden Unfall verursacht hat, und der Fahrer gestorben ist. Das Auto hat sich dieser kurz zuvor von Herrn Unger zur Probefahrt ausgeliehen. Eine Familie wurde dabei schwer betroffen, da ihre vierjährige Tochter monatelange Krankenhausaufenthalte erdulden musste. Ebenso in den Fokus der Ermittlungen geraten die nächsten Nachbarn. Der Läufer Heini, er wird aufgrund seiner steten Lauferei so genannt, hat die Nachbarn in der Nähe des Hofes gesehen. Es geht dabei um eine alte Geschichte, die sich in den Hausbesetzungen in Berlin um die Wendezeit abgespielt hat. Ein junger Polizist ist seitdem an den Rollstuhl gefesselt und wohnt jetzt in der Nähe des Hofes von Herrn Bach. Doch Bach ist nicht der, den er vorgibt zu sein, was die Recherchen des Ermittler-Teams herausgefunden haben. Weinzierl und Irmi ermitteln nun in verschiedene Richtungen, in der Hoffnung, den wahren Täter zu finden. Dabei begeben sie sich in Lebensgefahr, als sie so einige Geheimnisse ans Licht bringen.

Nicola Förg wurde am 13. Dezember 1962 in Kempten geboren und wuchs in Oberstaufen und Kempten im Allgäu auf. Nach dem Abitur studierte sie Germanistik und Geographie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und betätigte sich dann als Redakteurin für die Magazine „Traveller's World“ und „ski“. Ab 1991 veröffentlichte sie mehrere Beiträge zu den Themen Reise und Innenarchitektur. „Schussfahrt“ war 2003 ihr erster Kriminalroman um den Kommissar Gerhard Weinzierl. In der Krimireihe um Kommissarin Irmi Mangold sind bereits sechs Bücher erschienen. Sie lebt heute mit ihrer Familie in Prem am Lech. Mittlerweile sind von dieser Krimi-Reihe bereits zweiundzwanzig Kriminalromane erschienen, dazu noch ein Island- und ein Weihnachtsroman.

Der Alpen-Krimi „Böse Häuser“ ist erst einmal schön zu lesen, weil die Gegend schon sehr interessant ist, aber auch sehr düster sein kann. Beim Lesen war ich sofort gefesselt, vor allem weil die Ermittlungen in alle möglichen Richtungen ergingen, und es für mich schwer war, von alleine dahinter zu kommen, den wahren Täter zu finden. Ich konnte bis zum Schluss nicht sagen, wer es denn sein könnte, was die Spannung nur noch erhöht hat, denn jede von der Autorin gelegte Fährte ging ins Leere, um mich dann mit einer ganz neuen Lösung zu überraschen. Ich konnte somit als Bettleser das Buch nicht mehr aus der Hand legen und dabei kam sicherlich der Schlaf etwas zu kurz. Eine schöne Idee ist es dazu noch, ihre beiden Figuren aus verschiedenen Krimi-Reihen erstmals gemeinsam ermitteln zu lassen. Nicola Förg ist einfach der Garante für gute Alpen-Krimis.

Gudrun Loher