Irmi Mangold und ihre Kollegin Kathi wurden zu einem Tatort gerufen, wo ein junger Mann tot auf einem Stuhl in einem Garten sitzt. Joshua Heiligensetzer, zweiundzwanzig Jahre alt, wurde direkt ins Herz geschossen, worauf er auch sofort tot gewesen sein muss. Die Polizei wurde von den Nachbarn, den Eheleuten Heinrich, gerufen, die zuerst Stimmen und dann einen Schuss gehört haben. Irmi und Kathi finden heraus, dass der Tote kein ungeschriebenes Blatt war, er soll bei einer Demo gepöbelt und Zeug herum geschmissen haben. Joshua hatte zwar Abitur, wusste aber noch nicht so recht, was er einmal machen soll. Er hat sich bei der Bewachung der Baustelle seiner Tante etwas Geld verdient, nachdem in der näheren Umgebung mehrfach Baumaterial von den Baustellen geklaut wurde. Irmi und Kathi können sich noch nicht erklären, warum Joshua von jemanden erschossen wurde. Bei ihren Recherchen finden sie heraus, dass er sich regelrechte Battles mit seinem Vater, Herausgeber des Buches „Boomer oder etwas Besseres als den Tod findest du überall“, geliefert hat. Darin geht es vor allem um die Generation Z und die sogenannten Boomer, die Generation um 1960 bis 1970. Zufälligerweise hat die neue Mitbewohnerin von Irmi, Luisa, dieses Buch von F. T. A. White herumliegen lassen und so kann Irmi darin schmökern. Irmi ist sehr froh, dass Luise da ist, denn mit ihr ist wieder Leben auf den Hof eingekehrt. Sie hat auch einige Tiere mitgebracht, wie zwei Esel, zwei Maultiere und die Hunde. Irmis Freund Hase kann jederzeit kommen und auch bei ihr übernachten, aber sie kommt gut damit zurecht, dass jeder seine eigene Wohnung hat.
Irmi und Kathi sind immer noch auf der Suche nach einem Motiv, und verdächtigen jetzt schon Joshuas Vater, der nicht mehr bei der Familie wohnt. Denn es wurde in der Nacht ein großes Auto gesichtet, auch sein Vater fährt ein großes Auto. Mehr wissen sie aber nicht. Sie kommen auch dahinter, dass Joshua wieder Kontakt zu Lara, seiner gleichaltrigen ehemaligen Nachbarin, hatte. Diese sind nach dem Verschwinden von ihrem Bruder vor dreizehn Jahren, einem Freund von Joshua damals, aus dem Ort weggezogen. Lara lebt aber momentan in Schweden, weil sie dort ein Auslandssemester macht, aber im regen Kontakt mit Joshua stand. Ebenso werden die Nachbarn von Joshuas Tante durchleuchtet, denn gegen ihre Baustelle zum Bau von Ferienwohnungen waren viele Anwohner. Es ist Wohnraum nötig, aber keine Plätze für Feriengäste, hieß es immer. Aber irgendwie kommen die Ermittlerinnen nicht weiter und verzweifeln langsam, bis sie jedoch auf das Geheimnis von damals, als der Bruder von Lara verschwand, kommen. Hiermit bekommen sie etwas Licht ins Dunkel ihrer Ermittlungen.
Nicola Förgs Alpen-Krimis halten, was sie versprechen: Auch „Zornige Söhne“, bereits der fünfzehnte Fall aus den Alpen, ist wieder sehr flüssig und spannend zugleich geschrieben, ich konnte mitleiden und mitfiebern und miträtseln auf der Suche nach einem Motiv für den Mord. Jedoch greift Nicola Förg auch wieder aktuelle Themen in ihrem Buch auf, wie es diesmal der Generationenkonflikt zwischen den Boomern und der Generation Z ist, der schon eine Weile schwelt und immer wieder in den Medien thematisiert wird.
Dieser Krimi ist trotz der Ermittlungen und Mordfälle einfach zum Wohlfühlen beim Lesen, und auch das aktuelle Thema ist prima beschrieben wie auch der eigentliche Fall. Doch auch die ungewöhnliche Lebensweise und der Lebensentwurf von Irmi ist sehr witzig dargestellt.
Ich freue mich immer wieder aufs Neue, wenn Nicola Förg einen neuen Alpen-Krimi in Angriff nimmt, denn dann ist gewiss: Es ist wieder spannender Lesespaß garantiert!
336 Seiten, Paperback, Piper Verlag, 17 Euro.