Irmi Mangold, Kriminalkommissarin, und ihr Freund Fridtjof Hase
machen Urlaub am Lago Maggiore, denn dort hat die Familie von Hase seit Jahren ein Rustico, ein traditionelles Bauernhaus. Hase war dort mit seinen Eltern fast jeden Sommer gewesen und später dann mit seiner Familie, aber seit dem dramatischen Tod seines Sohnes nicht mehr. Es ist für beide daher neu, aufregend und auch etwas angespannt. Die Auszeit währt jedoch nicht lange, denn als sie bei einem Spaziergang zu einer Schlucht kommen, hören sie den Aufschrei einer Frau. Sie wollen ihr zur Hilfe eilen, und entdecken dabei in der Schlucht einen Mann, der aller Wahrscheinlichkeit nach tot ist. Diese geplante Auszeit hätte Irmi und Hase sehr gut getan, aber sie geben sich zu erkennen und helfen der örtlichen Polizei bei den Ermittlungen. Es stellt sich heraus, dass der Tote aus Deutschland, genauer aus Oberammergau kommt, und das liegt in ihrem Polizeibereich. Vorbei mit dem Urlaub. Das gute Sprachverständnis von Hase hilft den beiden Ermittlern, als sie sich bei der örtlichen Polizei erkundigen, ob diese schon Genaueres weiß, warum der Tote ausgerechnet am Lago Maggiore gefunden wurde. Der Tote heißt Hannes Vogl und hat freiberuflich als Restaurator gearbeitet. Irmi und Hase fahren wieder nach Hause nach Oberammergau und besuchen auf dem Weg Antonia Bauernfeind, die Freundin des Toten. Sie kommen dort an und es ist offensichtlich keiner da, aber irgendwie haben sie ein ungutes Gefühl und entdecken durchs Fenster, dass jemand regungslos am Boden liegt. Es ist Antonia, die nun auch tot ist. Bei den genaueren Untersuchungen der beiden Leichen stellt sich heraus, dass beide an Glasfasern verstorben sind. Bei weiteren Recherchen stellt sich heraus, dass die Toten für den „Eierbaron“, so heißt Hubertus von Ebersheim, bei der Restauration an einer Villa am Lago Maggiore gearbeitet haben. Daher wollen sie unbedingt mit dem Eierbaron reden und fahren zu seinem Haus, aber dessen Freundin Silvana Sieber weiß nicht, wo er sich aufhält, ist sich aber sicher, dass er in Italien sei. Die beiden Ermittler treffen auch die Tochter von Silvana an, die kein gutes Wort für den „Eierbaron“ findet, denn sie sagt, dass die Tiere in diesen „Eierfabriken“ kein gutes Leben haben. Irmi und Kollegin Reindl wollen nun mehr über die Tierhaltung wissen und reden mit Lissi, Irmis Freundin, die da sehr viel weiß. Was sie da dann alles hören, verschlägt ihnen die Sprache und sie sehen nun die Legehaltung von Hennen in einem ganz anderem Licht. Die Ermittlungen gehen nun in verschiedene Richtungen, einerseits was die Legehaltung betrifft, denn da war Antonia in einer radikalen Gruppe zu diesem Thema tätig, aber auch, ob sie in der Villa am Lago Maggiore etwas entdeckt haben, was sehr wertvoll ist und daher die Renovierung erschweren oder verlängern könnte. Ein sehr kniffliger Fall, den Irmi, Hase und die anderen Kollegen aufklären müssen.
Der Alpen-Krimi „Dunkle Schluchten“ hat einen sehr entspannten, erholsamen und romantischen Beginn, der mit dem aufgefundenen Toten in eine spannende Kriminalgeschichte führt. Die Krimis von Nicola Förg begeistern mich immer wieder, so auch dieses Mal, vor allem mit den Hauptakteuren Irmi und Hase, wobei auch in dieser Geschichte deren Privatleben immer genauer unter die Lupe genommen wird. Die Story ist wieder sehr schön geschrieben, spannend zu lesen und reißt seine Leser richtig mit. Daneben habe ich einiges über die Legehaltung erfahren und was für eine „Eier-Mafia“ hinter dem Geschäft steckt, was mich zusätzlich entsetzt hat.
Mit „Dunkle Schatten“ ist der inzwischen 14. Band der Alpenkrimi-Reihe erschienen, und bisher sind keinerlei Ermüdungserscheinungen zu entdecken. Da können sich Nicola Förgs hoffentlich noch auf viele weitere spannende Geschichten um Irmi und Hase freuen!
320 Seiten, Paperback, Piper Verlag, 17 Euro.