
Hobbytaucher entdecken vor der Ostseeküste eine gesunkene Segelyacht. Sie waren auf der Suche nach einem Wrack eines Wikingerschiffs und mussten dann, als sie sich die Yacht genauer angesehen haben, mit Entsetzen sehen, dass in der Kajüte Leichen liegen. Sie informieren sofort die örtliche Polizei.
Tom Engelhardt, Kriminalhauptkommissar, arbeitet in Sellnitz auf dem Darß und weilt gerade mit seiner sechsjährigen Tochter Romy bei seinen Eltern in Spanien. Sie erleben dort gemeinsam eine sehr schöne Zeit, denn nach dem Tod von Romys Mutter und seiner geliebten Frau vor zwei Jahren war alles nicht mehr so, wie es sein sollte. Doch dann meldet sich sein Handy und sein Kollege Paul Hendricks ruft an, um ihm zu sagen, dass sie eine Yacht mit vier Leichen an Bord gefunden haben, die alle erschossen wurden. Tom muss sofort zurückfliegen, Romy bleibt noch bei seinen Eltern bis die Schulferien zu Ende sind.
Mascha Krieger, Kryptologin beim LKA Schwerin, ist gerade bei einer Fortbildung in Kanada. Sie freut sich immer sehr, wenn sie mit Tom telefonieren kann, denn die beiden sind seit ein paar Monaten ein Paar, doch das halten sie noch geheim. Sie hofft, als sie von der aufgefunden Yacht erzählt, dass sie Tom wieder, wie in den letzten Fällen, unterstützen kann.
Kriminalhauptkommissar Holger Dietrich freut sich, dass er wieder im Dienst ist und einen neuen Fall übertragen bekommen hat. Er wurde suspendiert aufgrund der Aussagen von Tom Engelhardt und seiner Stiefschwester Mascha, auf die er noch immer stinksauer ist. Sein neuer Fall ist eine Frau, die am Pelsiner See nähe Anklam erdrosselt aufgefunden wurde. Auf den ersten Blick ist es für Holger eine Beziehungstat, denn der Auffindeort sieht sehr nach einer langen ausgiebigen Feier aus. Sie können die Frau aber vorerst nicht identifizieren.
Währenddessen haben Tom und seine Kollegen beim Yacht-Mord schon einen ersten Verdächtigen im Visier. Die Nachbarn der verstorbenen Familie Dirksen hat erzählt, dass ein gewisser Xaver Becker sein Haus verkaufen musste, weil es von Herrn Dirksen unzureichend nach einem Sturm versichert war und er seitdem in einem alten Wohnwagen lebt. Sie finden jedoch im Wohnwagen den Mann erschossen vor.
Für Holger gibt es erste Ermittlungserfolge, denn die Polizei kann aller Wahrscheinlichkeit nach die Tote identifizieren. Es soll sich um die siebenunddreißigjährige Gynäkologin Nora Kuhlmann handeln. Holger fährt sofort zu ihrem Vater, um ihm die traurige Nachricht zu überbringen. Dieser erzählt ihm, dass seine Tochter vor ein paar Tagen einen seltsamen Brief bekommen hat.
Auf dem Brief sind Buchstaben wild durcheinandergewürfelt dargestellt. Es kann sich niemand vorstellen, was das bedeuten soll. Da fällt Holger ein, dass das eine gute Aufgabe für seine Stiefschwester Mascha wäre und beordert sie in seine Sonderkommission. Mascha ist davon überhaupt nicht begeistert, sie würde viel lieber mit Tom Engelhardt zusammenarbeiten.
Tom ist noch immer auf der Suche nach einem Motiv bei den vier Leichen auf der Yacht und kann irgendwie keinen Zusammenhang herstellen. Im ganzen Umfeld der Familie können sie nichts Verdächtiges finden.
Mascha weiß irgendwie wegen des Briefs nicht mehr weiter und zudem fühlt sie sich irgendwie verfolgt, aber sie kann es nicht genau erklären. Auch das Geheimnis um ihre Herkunft, die ihr ihre Eltern immer verschweigen, wenn selbst Holger darüber Bescheid weiß. Dann fällt ihr ein, dass sie in ihrer Kindheit, noch in der DDR-Zeit, bei einer Freundin und deren Oma war. Die haben dort immer von einer Frau erzählt, die ganz wirr im Kopf sein soll, weil man ihr ihre Tochter genommen hat. Vielleicht hat das etwas mit ihr zu tun und sie will daher diese Frau aufsuchen.
Als dann weitere Leichen aufgefunden wurden, ist jedem klar, dass es sich hier um einen Serienmörder handeln muss. Es war nämlich ein älteres Ehepaar, das zwar am Strand abgelegt, aber auf einer Motoryacht erschossen wurde. Diese Nacht wurde die Motoryacht an den Strand gespült.
Es wird immer diffuser für Tom und er kann dem Thema Serienmörder nicht mehr lange entgegenhalten, obwohl er anderer Meinung ist.
Der erste Teil der bereits dritten Trilogie um Tom Engelhardt und Mascha Krieger nach "Der Strand" und "Der Sturm" hat wieder gezeigt, dass die Autorin Karen Sander noch jede Menge inpetto für ihre beiden Ermittler hat. Gleich nach den ersten Seiten war ich wieder mittendrin und in die Gegend um den Darß hineingezogen. Dazu gibt es gleich mehrere Ermittlungen zugleich, was wieder voll meinen Geschmack getroffen hat! Dieses Spielen in „Die Tiefe – Versunken“ zwischen den Hauptakteuren und ihren Befindlichkeiten ist bestens beschrieben und mindestens ebenso spannend, wie die Mordfälle. Auch die Ermittlungen der Fälle und der private Zwist zwischen Mascha und Holger um das Geheimnis ihrer Herkunft, das auch sehr geheimnisumwoben ist, gibt der Geschichte richtig Schwung. Spannung und Abwechslung gibt es in diesem Buch wahrlich genug, was das Lesen dieser Thriller-Reihe gleich noch vergnüglicher macht. Ich kann es daher kaum erwarten, bis endlich der zweite Teil der Trilogie „Die Tiefe“ Ende Februar 2026 erscheinen wird. Genau die richtige Lektüre für Thriller-Liebhaber, um sich mit Hochspannung über die Feiertage darin zu vergraben, denn hier stimmt einfach alles!
368 Seiten, Taschenbuch, Rowohlt Verlag, 14 Euro.
Der Strand: Vergessen (Bücher)
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