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Nachtflut

Elisa lebt alleine in dem kleinen Örtchen Bad Seeberg an der Nordseeküste und wird gerade dazu aufgerufen, ihr Haus zu verlassen und sich an einen sicheren Ort zu begeben. Es herrschen Orkanböen und die Angst geht um, dass die Dämme brechen und somit ihr kleiner Ort und ihr Haus in großer Gefahr sind. Sie packt alles zusammen und will noch eine Nacht in ihrem Haus schlafen und dann aufbrechen, aber ihr geht es nicht gut. Sie ist seit dem Tod ihrer Schwester Lizzy vor eineinhalb Jahren nicht mehr dieselbe. Sie feierten damals in kleiner Runde den Geburtstag ihrer Schwester Lizzy und dann wollte Max, Elisas damaliger Ehemann, dass sie auf einen Segeltörn gehen, um dort auf Lizzy anzustoßen. Auf dem Boot kam es zu Streitigkeiten und Elisa und Lizzy gingen über Bord, Elisa konnte noch gerettet werden, aber Lizzy kam dabei ums Leben. Seitdem ist Elisa gebrochen und kommt mit dem Leben nicht mehr klar, vor allem, weil sie auch schon tablettensüchtig geworden ist. Sie hat Angst vor dem Wasser und wird regelmäßig von Panikattacken beherrscht. Elisa ist mittlerweile geschieden und Paul, der Ehemann von Lizzy, wurde wegen Totschlags inhaftiert, da er Lizzy ins Wasser gestoßen haben soll.
Elisa verabschiedet sich noch von ihren Nachbarn Vera und Joachim, bei denen sie immer gießt und die Katze versorgt, wenn sie im Urlaub sind. Über Nacht werden die Stürme immer massiver und als Elisa am nächsten Morgen aufbrechen will und ihre Sachen schon ins Auto gepackt hat, will sie noch bei den Nachbarn nach dem Rechten sehen. Sie hat ja noch deren Schlüssel in Verwahrung. Als Elisa die Tür öffnet, hört sie Stimmen und merkt, dass die beiden noch da sind. Sie sind zwar sehr erschrocken, dass Elisa in ihr Haus kommt, aber sie wollte noch schnell die Katze versorgen, bevor sie losfährt. Die beiden Nachbarn konnten nicht weg, da ihr Auto den Geist aufgegeben hat. Plötzlich macht es einen Krach und der Baum aus Elisas Garten fällt genau auf ihr Auto, das jetzt auch nicht mehr fahrtüchtig ist. Somit überlegen sich die drei, wie sie alles absichern können, damit sie nicht überflutet werden. Aber irgendwie sind Vera und Joachim nervös, und Elisa merkt, dass bei den beiden irgend ein Geheimnis dahintersteckt, welches keiner wissen darf. Sie helfen aber zusammen, um ihr Haus so gut es geht abzudichten.
Währenddessen geht es in der JVA, wo Paul gerade einsitzt, drunter und drüber, wo die Wärter die Kontrolle verloren haben. Paul, der sich immer unterordnen will und behauptet, dass er unschuldig ist, kommt an den schlimmsten Täter der JVA, der ihn zwingt, mit ihm zu fliehen. Paul will das nicht, aber er wird von ihm bedroht und so können sie aus der JVA fliehen. Paul hat nur ein Ziel, er will zu Elisa, aber er muss seinen Peiniger erst noch loswerden.
Max, der geschiedene Ehemann von Elisa, hilft gerade beim THW aus, die Menschen zu evakuieren. Er weiß aber, dass Elisa alleine in ihrem Haus ist, und will sofort zu ihr und teilt seinem Chef mit, dass er in das kleine Örtchen Bad Seeberg fährt, um nach dem Rechten zu sehen.
Schaffen es Vera, Joachim und Elisa und auch Max und Paul, und wie wird dann das Aufeinandertreffen ablaufen? Viele Fragen, von denen noch keiner ahnt, was alles für Folgen haben wird.

Stina Westerkamp ist das Pseudonym einer erfolgreichen Thrillerautorin. Die Frage, wie ein Mensch zum Mörder werden kann, hat sie schon während ihres Psychologiestudiums fasziniert. Auch heute noch beschäftigt sie sich mit der Psyche von Tätern und Opfern. Sie lebt mit ihrer Familie im Rheinland.

Der Thriller „Nachtflut“ hat es in sich, er reißt einen wortwörtlich sofort im Sturm mit! Die scheinbar ausweglose Ausgangssituation macht die Geschichte gleich noch spannender, die mich sofort in ihren Bann gezogen hat, und ich daher gar nicht mehr aufhören konnte, dieses Buch zu verschlingen!
Vor allem habe ich sehr mit Elisa mitgefiebert, die schon einige Schicksalsschläge hinter sich hat, ob sie diesen Sturm überlebt und es schafft, alles aufzulösen. Vor allem, welche Geheimnisse die jeweiligen Personen verbergen, macht diesen Thriller nur noch aufregender. Ich musste einfach weiterlesen und habe nur darauf gewartet, wie sich die Geschichte weiter entwickelt und welche Abgründe sich auftun würden.

Letztendlich war ich bis zur letzten Seite angespannt beim Lesen, und das sind für mich wahre Thriller-Qualitäten! Ich hoffe, es gibt noch viele weitere Thriller von Stina Westerkamp, wer sich auch immer hinter diesem Namen verbergen mag.

Gudrun Loher
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