Im Winter gibt’s nicht nur Schnee und Skifahrer sondern auch „a Leich’“. Polizeiobermeister Kreuthner ist abends mit dem Verstreuen der Asche seines verstorbenen Onkels Simon auf dem Wallberg so beschäftigt, dass er eine junge Skifahrerin nicht wahrnimmt und diese gleich eine Ladung der Asche abbekommt.
Als alter „Haudegen und Charmeur“ bietet er sich, als Wiedergutmachung, für eine Abfahrt auf der berüchtigten schwarzen Piste an und, was auch sonst, verirrt sich mit ihr in der Dunkelheit. Könnte durchaus romantisch sein, aber nicht in diesem Fall. Vielmehr entpuppt sich der Schneemann, den die zwei auf einer Bank finden, als gefrorene Leiche einer Frau. Kommissar Wallner ist gefordert und beginnt mit den Ermittlungen hinsichtlich eines möglichen Selbstmordes. Kurioserweise hat die Tote aber ein Foto in der Tasche, welches eine halbverweste Leiche zeigt. Ist da vielleicht doch Mord im Spiel? Kreuthner alias Leichen-Leo, der immer auf der Suche nach einigen „Extra Euros“ ist, bietet kurz danach den Damen des Ortes eine besondere Skitour am Wallberg an und es kommt wie es kommen muss: Die nächste Leiche ist da! Die Ermittlungen laufen nun auf Hochtouren und Kreuthner wäre nicht Kreuthner , wenn er nicht mit den ihm eigenen Ermittlungsmethoden Kommissar Wallner „helfend“ unterstützen würde.
Andreas Föhr versteht es in seinem vierten Fall, „Schwarze Piste“, wieder herrlich die zwei doch so unterschiedlichen Charaktere zu einer Einheit zu formen. Wallner als vorbildlicher Beamter gepaart mit einem sehr frei und unkonventionell ermittelnden Kreuthner lassen den Leser nicht mehr los. Witzig bayrische Sequenzen runden das Ganze ab und es macht einfach Spaß die Geschichte zu lesen. Der Fall ist unheimlich spannend geschildert und strotzt nur so vor Wendungen. Sich eine Pause beim Lesen zu gönnen ist nahezu unmöglich, was die 425 Seiten überaus kurzweilig macht.
"Schwarze Piste", Andreas Föhr; 425 Seiten; Knaur TB Verlag; 14,99 Euro.