Mit drei Golden Globes wurde "American Hustle" ausgezeichnet, der auf einer wahren Geschichte basiert, und mit zehn Nominierungen ging der Film ins Oscar-Rennen, darunter auch für den besten Film, die beste männliche und weibliche Hauptrolle sowie die beste männliche und weibliche Nebenrolle, ging letztlich aber leer aus. Obwohl der Film mehr als außergewöhnlich ist. In Deutschland wurde der Film bereits bei seiner Premiere im Rahmen der Berlinale gefeiert.
Ende der 1970er Jahre macht der Kleinganove Irving Rosenfeld (Christian Bale) sein Geld mit dubiosen Geschäften. Zur Tarnung betreibt er Reinigungen, handelt aber mit Kunst und vermittelt Kredite gegen eine Gebühr von 5000 Dollar, hat aber kein Interesse daran, das Geld wirklich zu besorgen. Seine Geliebte Sydney Prosser (Amy Adams), die sich als britische Adlige ausgibt mit besten Kontakten zu englischen Banken, steht Rosenfeld in nichts nach, und zusammen machen sie ein kleines Vermögen. Bald werden sie unvorsichtig, und müssen mit dem schmierigen FBI-Mann Richie DiMaso (Bradley Cooper) einen Deal eingehen, um nicht im Gefängnis zu landen. Irving und Sydney sollen Lockvögel spielen, um Politiker, allen voran den Bürgermeister von Camden, Carmine Polito (Jeremy Renner), der Korruption überführen zu können. Alles scheint gut zu laufen, doch eine unberechenbare Größe hatten sie nicht bedacht: Irvings eifersüchtige Ehefrau Rosalyn (Jennifer Lawrence).
Der Film liegt auf DVD in der deutschen und der englischen Sprachfassung (Dolby Digital 5.1) vor. An Extras bietet die Silberscheibe ein deutsches Making Of, Trailer, Deleted & Extended Scenes sowie sechs deutsche Featurettes.
Der Cast zu "American Hustle" ist mehr als überragend, das who is who der großen Stars ist in diesem Film vertreten und gibt alles. Allein Christian Bale, der für seine Rolle 30 kg zugenommen hat, spielt neben einer grandiosen und sehr sexy Amy Adams die Rolle des Ganoven Rosenfeld in allen Nuancen sehr überzeugend. Bradley Cooper nimmt man die Verzweiflung und seine schmierige Art jederzeit ab, Jeremy Renner lebt seine Rolle als Bürgermeister ebenso wie Jennifer Lawrence die Rolle der entrückten Ehefrau grandios verkörpert - allein schon in der Szene, in der sie das Haus zu "Live And Let Die" von den Wings putzt. Der Soundtrack der 70s ist handverlesen, auch wenn manche Songs in einzelnen Szenen etwas deplatziert wirken. Kostüme und Szenenbild sind liebevoll bis ins kleinste Details in Szene gesetzt worden, dass - wer diese Zeit miterlebt hat - dem Zuschauer das Herz aufgehen muss.
Die Geschichte wird von Regisseur und Drehbuchautor David O. Russel, der auch schon die ausgezeichneten Filme "The Fighter" und "Silver Linings" inszeniert hat, etwas sperrig und langsam im Stil der Filme der 1970er erzählt, womit man erst zurecht kommen muss. Hat man sich in die Erzählung eingefunden, macht der Film einfach Laune bis zur letzten Minute. Amy Adams und Jennifer Lawrence genießen ihr Spiel in sexy Kostümen, und auch die männlichen Darsteller scheinen beim Dreh viel Spaß gehabt zu haben.
Wer bei "American Hustle" eine reine Komödie erwartet, wird vielleicht enttäuscht sein, denn Drama und Krimi stehen bei diesem Verwirrspiel um den wahren Abscam-Politskandal deutlich im Vordergrund. Wer das im Hinterkopf behält wird sich, knietief in die 70er Jahre zurückversetzt, bestens unterhalten fühlen. Die zahlreichen Preise, die der Film weltweit bekommen hat, hat er auf jeden Fall verdient!
USA 2013, 132 Minuten
mit Christian Bale, Amy Adams, Jennifer Lawrence, Bradley Cooper, Jeremy Renner