Tom Babylon wacht mit einem seltsamen Gefühl auf, dass irgend etwas nicht stimmt. Als er sich umsieht, kommt ihm alles fremd vor und er weiß gar nicht, wo er sich gerade befindet. Er sieht sich weiter nach seiner Frau Anne und seinem Sohn Phil um, aber er ist ganz alleine. Schleißlich wird ihm bewusst, dass er sich in einem Krankenhaus im Nirgendwo befinden muss. Tom kann sich an gar nichts erinnern. Als eine Ärztin zu ihm kommt, fragt er, warum er hier ist und sie schüttelt nur den Kopf, da sie ihn nicht versteht. Eine andere Ärztin, Dr. Jillian Harris, klärt Tom auf, dass er sich in einem Krankenhaus in London befindet, weil man ihn verletzt in einem Hinterhof in Clerkenwell in einem Müllcontainer gefunden hat. Tom kann sich noch immer an nichts erinnern. Er kann nur an seine Schwester Viola denken, die er schon seit über zwanzig Jahren sucht, da er noch immer nicht daran glauben will, dass sie bereits gestorben wäre. Er weiß auch nicht mehr, dass er seinen Beruf bei der Polizei aufgegeben und seine Frau sich von ihm getrennt hat, und er bei seinem Vater und seiner Stiefmutter vorübergehend eingezogen ist. Als es Tom wieder besser geht, will und kann er nicht länger im Krankenhaus bleiben, er muss wissen, warum er in dieser Gegend in Clerkenwell war und was dort passiert ist. Er klaut sich einen Arztkittel, den dazugehörigen Ausweis und türmt aus dem Krankenhaus, um die genannte Gegend zu erkunden. Dort angekommen, kann er sich weiterhin an nichts erinnern. Er sieht einen Obdachlosen, der seine Klamotten trägt. Der Obdachlose erzählt ihm, wo er diese gefunden hat und gibt ihm seine Jacke wutentbrannt wieder. Doch Tom weiß nun wieder, wo er genau geklingelt hat, denn er war der felsenfesten Meinung, dass dort Viola wohnt. Tom ist sich daher sicher, dass er Viola auf der Spur ist und will sie auf alle Fälle finden, koste es, was es wolle.
Sita Johanns, seine damalige Kollegin, glaubt Tom und will ihm auf der Suche nach Viola helfen. Sie fährt deshalb zu deren gemeinsamen Vorgesetzten und inzwischen verurteilten Ex-Leiter des LKA, Dr. Walter Bruckmann, der in einer Psychiatrie in den Bergen in Oberbayern einsitzt. Dass Sita damit große persönliche Probleme bekommt und nur mit Hilfe von Bruckmann fliehen kann, macht die ganze Suche nach Viola nicht einfacher und besser. Doch Tom und Sita geben nicht auf, und kommen den ganzen geheimen Verschwörungen sowie Geheimniskrämereien auf die Spur, wobei sie mit Anschlägen auf ihr Leben stets zu kämpfen haben.
Eigentlich wollte Marc Raabe, 1968 in Köln geboren und in Erftstadt, einer Kleinstadt nähe Köln, aufgewachsen, eine Trilogie um den Ex-Polizisten Tom Babylon schreiben, doch nun liegt schon der vierte Band mit seinem Helden vor. Nun soll aber defintiv mit ihm Schluss sein.
Raabe ist mit einer Psychologin verheiratet, hat zwei Kinder und einen Hund.
"Violas Versteck" ist nun also der vierte und letzte Band um Tom Babylon und die Kriminalpsychologin Sita Johanns, und zum Ende hin hat der Autor noch einmal alles gegeben. Marc Raabe hat den Abschluss dieser Serie sehr spannend und aufregend geschrieben, dazu kamen alle Protagonisten der letzten drei Bände zum Einsatz. Dieser Thriller ist Pflicht, denn wer schon eines seiner Bücher gelesen hat, will nun auch endlich wissen, wo Viola steckt und ob sie überhaupt noch am Leben ist.
Ebenso eine treue Leserin seiner Bücher musste ich das Buch in kürzester Zeit lesen, denn ich konnte nicht mehr aufhören, es war einfach alles zu aufreibend und einmal mehr hochspanennd bis zum Schluss!
Ich bin zwar traurig, dass es keine weiteren Thriller mehr mit Tom und Sita geben wird, aber ich bin mir sicher, dass der Autor einen neuen Ermittler oder vielleicht eine ganz neue Krimireihe erschaffen wird. Darauf freue ich mich jetzt schon, denn zweifellos gehört Marc Raabe zu den besten Thriller-Autoren, die der deutschsprachige Raum derzeit zu bieten hat!
624 Seiten, Paperback, Ullstein Verlag, 14,99 Euro.