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Sturmrot

Vor dreiundzwanzig Jahren wurde die 16-jährige Lina Stavred an einem schönen Sommertag im Wald ermordet. Die Tat hat nach vielen Verhören und etlichen Beweisen der erst vierzehnjährige Olof Hagström gestanden. Da er noch nicht strafmündig war, wurde er von seinen Eltern weggeschickt und war seitdem nie wieder in dem Örtchen Adalen im Norden Schwedens.
Gerade ist er wegen der Überführung eines Autos in der Gegend und will kurz bei seinem Vater, die Mutter ist bereits verstorben, vorbeischauen. Es ist früher Morgen und es brennt schon ein Licht im Haus. Es rührt sich niemand, aber Olof findet den Schlüssel und schleicht sich ins Haus. Er hört nur Wassergeplätscher und einen Hund jaulen. Als er im Bad nachsieht, liegt sein Vater in der Badewanne voller Wasser und lebt nicht mehr. Er stellt das Wasser ab und weiß erst einmal gar nicht, was er eigentlich tun soll. Am liebsten möchte er gleich wieder verschwinden, aber da steht plötzlich ein Nachbar vor der Tür und hält ihn auf. Sogleich wird die Polizei gerufen, die nur noch den Tod des Vaters feststellen kann. Olof schweigt und sucht den Hund. Als ein immer größer werdendes Polizeiaufgebot erscheint, verschwindet er in den Wald.
Zu dem Fall wird die Polizistin Eira Sjödin gerufen. Sie ist noch nicht lange wieder in dem kleinen Ort Adalen und dies ist ihr erster Fall. Eira ist erst wieder nach Adalen gezogen, weil ihre Mutter demenzkrank ist und Eira sie unterstützen will.
Im Rahmen der Ermittlungen werden zuerst einmal alle Nachbarn befragt, und alle behaupten, dass der Tote sehr zurückgezogen gelebt hat. Nur mit einem Nachbarn war er befreundet. Familie Nydalen, deren Sohn Patrik die Polizei gerufen hat, wohnt in der Nähe von Sven Hagström und weiß daher auch einiges von früher zu erzählen.
Zufällig erfahren sie, dass eine Frau, die vor Jahre vergewaltigt wurde, eine Stimme in Adalen in einem Laden wieder erkannt hat. Es war einer der Vergewaltiger. Sie ging zur Polizei und die kam dahinter, dass es auch mit dem Fall von Sven Hagström zu tun haben könnte. Es dauert jedoch auch nicht lange, bis die Leute Olof aufsuchen und ihn schwer verletzen, denn alle sind der Meinung, dass er jetzt auch seinen Vater getötet hat.
Aber auch Eira wird mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, denn sie war damals noch ein kleines Mädchen, als Lina verschwand. Es geht so weit, dass ihr Bruder, der damals im Alter von Lina war, auch irgendwie in dem Fall verwickelt war. Eine schwierige Aufgabe für Eira und ihr Team, denn sie haben irgendwie gleich zwei Fälle zu lösen.

Tove Alsterdal wurde am 28. Dezember 1960 geboren und arbeitete als Journalistin und als Autorin für Theater und Film. Ihre bisherigen Romane erschienen in zwanzig Ländern, und für ihre Bücher hat sie unter anderem den schwedischen Krimipreis 2014 erhalten.
„Sturmrot“ ist der Start der Eira-Sjödin-Trilogie.

„Sturmrot“ ist einmal mehr ein „Nordic Noir“, ein schöner, schwedischer Kriminalroman, in dem man gleich in die oftmals düstere Landschaft Schwedens geführt wird. Ich war sogleich mit Eira dabei, und anfangs war mir alles klar, wer der Mörder ist, oder glaubte es zumindest, aber diese Wendungen in dem Fall waren schon sehr spannend, und haben mich an meinem klaren Urteil zweifeln lassen. So kam es auch, dass ich mir bis zur letzten Seite nicht sicher sein konnte, wer jetzt wen ermordet hat. Ich bin sehr begeistert von der Autorin und ihrer Geschichte, und freue mich auf die nächsten zwei Kriminalromane, um mehr über die Fälle von Eira, aber auch ihr Leben mit ihrer Mutter, erfahren zu können und erneut in die düsteren Geschichten eintauchen zu können. Denn eines ist sicher, dank solcher Roman bin ich schon länger ein großer Fan der nordischen Krimis!

Gudrun Loher
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