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Bühlerhöhe

Bundeskanzler Konrad Adenauer reist wie jedes Jahr in den Schwarzwald, um sich dort für ein paar Tage zu erholen. Das Ziel ist stets das schöne Hotel „Bühlerhöhe“ in der Nähe von Baden-Baden, wo er sich bei einem Arzt einer Frischzellenkur unterzieht und stets seine Runden im Schwimmbad zieht.
Jedoch gibt es im Sommer 1952 mehrere Hinweise auf ein Attentat auf den Kanzler, da er sich sehr für das Wiedergutmachungsgesetz der Juden einsetzt. Zuvor hatte man es bereits mit einer Briefbombe versucht, doch dieser Anschlag konnte rechtzeitig vereitelt werden. Der jüdische Geheimdienst schickt daraufhin die Jüdin Rosa als Agentin nach Baden-Baden, die im Kibbuz in Haifa lebt, da sie jedes Jahr mit ihrer Schwester und ihrem Großvater zum Urlaub in der Gegend um Bühlerhöhe war. Rosa hat keine Erfahrungen als Agentin, aber sie kommt aus dieser Situation nicht heraus und reist nach Deutschland, um dort ihren „Ehemann“ zu treffen und somit unauffällig als Paar nach Bühlerhöhe zu reisen. Ihr „Ehemann“ kommt aber nicht zum Treffpunkt und so muss sich Rosa allein im Hotel einquartieren. Bei der Ankunft wird sie von der Hoteldame Sonja Reisacher mit Argwohn betrachtet, da die sofort Verdacht hegt, dass mit Rosa irgendetwas nicht stimmt. Als sich diese dann noch nach einem Gast erkundigt, der plötzlich von der Bildfläche verschwindet, ist sich Frau Reisacher sicher, dass Rosa etwas im Schilde führt. Rosa ist sich sehr unsicher, denn ihr „Ehemann“ ist immer fehlt. Sie weiß nur, dass einer der Gäste das Attentat auf den Kanzler plant. Als Rosa im Wald die Leiche eines Gastes findet und die Buchhalterin eines anderen Hotels aufgeregt davonlaufen sieht, weiß sie gar nicht mehr, wo sie anfangen soll, ist überfordert und wird nur noch unsicherer. Nach ein paar Tagen erscheint ihr „Ehemann“ Ari doch noch. Sie ist nun ruhiger und sicher, dass sie das Attentat auf den Kanzler gemeinsam vereiteln können, obwohl bis dahin noch einige Situationen auftreten, die mit ihrer Person und ihrer Vergangenheit zusammenhängen.

Brigitte Glaser wurde am 18. März 1955 in Offenburg geboren und machte 1974 ihr Abitur in Achern. Sie studierte Sozialpädagogik in Freiburg und arbeitete danach in Köln in der offenen Jugendarbeit, im Medienbereich und in der Erwachsenenbildung.1996 erscheint ihr erster Krimi „Kölsch für eine Leiche“, es folgte eine Kurzkrimiserie und der erste „Katharina-Schweitzer-Krimi“, 2010 dann ihr erstes Jugendbuch “Schreckschüsse“. „Bühlerhöhe“ ist ihr erster Roman. Seit 2008 ist sie freie Schriftstellerin in Köln.

Der Roman „Bühlerhöhe“ war echt eine Herausforderung beim Lesen, die Autorin hat aber die Geschichte um Bühlerhöhe und dem Urlaub des ersten Bundeskanzlers sehr verständlich beschrieben. Ich konnte somit auch einige geschichtliche Hintergründe erfahren. Ich war am Anfang skeptisch, aber die Erzählung war so interessant aufgebaut, dass ich diesen Roman mit wachsender Begeisterung in kürzester Zeit gelesen habe. Romane, die einem auch die Vergangenheit näher bringen, sollten mehr beachtet werden, denn sie sind sehr lesenswert.

Gudrun Loher
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