Darjeeling, Indien Februar 2000
Anahita, die auch an ihrem 100sten Geburtstag stets daran glaubt, dass ihr Sohn Moh noch lebt, auch wenn sie ihn mit drei Jahren zuletzt gesehen und man ihr erzählt hat, dass er gestorben sei. Anahita hat ihre Lebensgeschichte in einem 300 Seiten langen Brief an Moh geschrieben und denkt jetzt daran, ihn jemanden aus ihrer Familie anzuvertrauen. Nach langem Grübeln übergibt sie den Brief ihrem Urenkel Ari Malik. Ein Jahr später wacht Anahita plötzlich in der Nacht auf, als sie dachte, sie hätte geträumt, aber sie hört diesen Gesang. Da wird ihr klar, dass ihr Sohn gestorben ist. Drei Tage später wacht Anahita morgens nicht mehr auf.
Im Juli 2011 fliegt die bekannte Schauspielerin Rebecca Bradley von New York nach London, wo auf dem Landsitz Astbury Hall die Dreharbeiten für einen Historienfilm stattfinden sollen. Rebecca Bradley ist Hals über Kopf geflüchtet, weil ihr kurz zuvor ihr Freund Jack einen Heiratsantrag gemacht hat, den sie ihm aber nicht beantwortet hat. Rebecca hat herausgefunden, dass Jack noch immer Kokain nimmt. Sie muss aber mit Entsetzen feststellen, dass Jack schon allen ihre baldige Hochzeit verkündet hat und es in allen Zeitungen steht. Um dem Rummel zu entgehen, hat man ihr angeboten, dass sie auf dem Landsitz während der Dreharbeiten übernachten kann. Der Hausherr, Lord Astbury, der zwar ein Einzelgänger ist, aber dennoch sehr erfreut über etwas Abwechslung, lädt Rebecca auch gleich am Abend zum Diner ein. Lord Astbury ist von der Ähnlichkeit Rebeccas mit seiner verstorbenen Großmutter Violet sehr beeindruckt und entzückt.
Gleichzeitig begibt sich Ari Malik mit dem Brief seiner verstorbenen Urgroßmutter auf den Weg nach London, genauer nach Astbury Hall, denn nach den ersten Zeilen in diesem Brief will er selbst herausfinden, wo seine Urgroßmutter gelebt hat und wo deren Sohn Moh verblieben ist. Er wird zwar gleich von Mrs. Trevathan, der Haushälterin, abgewiesen, aber mit Hilfe von Rebecca, die er kurz zuvor kennengelernt hat, darf er Lord Astbury treffen, um ihm den Brief seiner Urgroßmutter zu übergeben. Er liest den Brief und erfährt darin, dass Anahita in Indien geboren wurde, dort aufgewachsen ist und aufgrund ihrer Freundschaft mit Indira, die Tochter des Maharadschas von Koch Bihar, die Möglichkeit hat, nach London zu reisen, um dort die Schule zu besuchen. In den darauffolgenden Tagen kommen Rebecca und Ari Malik dem Geheimnis unter verworrenen Umständen auf die Spur, und dabei wird beiden auch über ihr eigenes Leben einiges klarer.
Lucinda Riley wurde 1968 in Irland geboren, aber ihre Kindheit verbrachte sie in Bangkok und auf zahlreichen Reisen. Später wurde sie Schauspielerin und arbeitete für Theater, Film- und Fernsehproduktionen. Im Alter von 24 Jahren schrieb sie ihren ersten Roman und danach unter dem Pseudonym Lucinda Edmonds sieben weitere Romane. Nach einer Pause als Mutter fing sie 2010 mit dem Roman „Das Orchideenhaus“ wieder an zu schreiben. 2011 folgte „Das Mädchen auf den Klippen“. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren Kindern in Norfolk und Frankreich.
„Die Mitternachtsrose“ erzählt eine Familiengeschichte über viele Jahrzehnte so mitreißend und aufregend, dass man nicht mehr aufhören kann, weil man einfach wissen will, wie es weitergeht. Vor allem dem Jahrzehnte lang gehüteten Geheimnis will man so schnell wie möglich auf die Spur kommen. Für Liebhaber von Geschichten, die ans Herz gehen, aber trotzdem sehr spannend geschrieben sind, kann ich es nur wärmstens empfehlen. Nach „Das Orchideenhaus“ und „Das Mädchen auf den Klippen“ ein weiterer Bestseller von Lucinda Riley.
576 Seiten, Hardcover, Goldmann Verlag, 19,99 Euro.