Am Ende des zweiten Weltkrieges zieht die junge Greta Simpson, deren Eltern bereits verstorben sind, nach London, um sich dort ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Sie arbeitet im Windmill Theatre in einer Show als leichtbekleidete Dame. Dort lernt sie David Marchmont, genannt Taffy, kennen und die beiden verstehen sich auf Anhieb. Als Greta nach der Arbeit noch ausgeht, lernt sie Max kennen, einen Amerikaner, der in London stationiert ist. Max und Greta verlieben sich ineinander und verbringen eine schöne Zeit. Max muss jedoch wieder zurück nach Amerika und somit macht er Greta einen Heiratsantrag, auch in der Hoffnung, dass sie mit ihm nach Amerika geht. Greta willigt sofort ein. Jedoch als sie sich vor der Abreise noch einmal treffen wollen, erscheint Max nicht und Greta versteht die Welt nicht mehr. Sie weiß auch nicht, wo Max wohnt und sie weiß nicht, wo sie ihn suchen soll. Die Tage vergehen und Greta findet sich mit der Situation ab. Sie merkt jedoch, dass sie schwanger ist und in ihrer Verzweiflung erzählt sie alles Taffy. Er bietet ihr sofort seine Hilfe an, indem er sie auf dem Landsitz seiner Mutter, die dort das Wohnrecht hat, in einem Cottage wohnen lässt. Greta fühlt sich dort sehr wohl und lernt Davids Mutter, genannt LJ, kennen, die sich sehr um sie kümmert. Während eines Spaziergangs mitten im Winter lernt sie Owen Marchmont, Davids Onkel und Eigentümer des Anwesens, kennen. Owen verliebt sich sofort in sie, und obwohl er schon einige Jahre älter als Greta ist, macht er ihr einen Heiratsantrag. Er will ihre ungeborenen Kinder als seine eigenen anerkennen. Greta willigt ein, weil somit für sie und ihre Kinder gesorgt ist. Die Beziehung läuft auch nach der Hochzeit sehr platonisch, aber als die Kinder Johnny und Cheska da sind, kümmert er sich vor allem fürsorglich um Johnny. Als die Kinder drei Jahre alt werden, kommt es zu einer Tragödie, in deren Folge Greta mit Cheska zurück nach London geht. Cheska bekommt eine Rolle in einem Kinderfilm und so können die beiden für sich den Lebensunterhalt verdienen. Cheska wird mit den Jahren immer erfolgreicher und Greta schirmt Cheska von allem ab. Während eines Drehs verliebt sich Cheska in einen bekannten Sänger, der sie jedoch nur ausnutzt. Kurz nachdem Greta ihrer Tochter mitteilen will, dass ihr Geliebter verheiratet ist, geschieht ein folgenschwerer Unfall, wonach Greta monatelang im Koma liegt. Die Folgen dieses Unfalls und dieser Liebelei und wie sich Cheskas und Gretas Leben dann bis ins Jahr 1985 weiterentwickelt, ist mit großer Spannung und Aufregung versehen.
Die Autorin Lucinda Riley wurde in Irland geboren und verbrachte als Kind mehrere Jahre in Fernost. Nach einer kurzen Karriere als Schauspielerin konzentriert sie sich nun voll und ganz auf das Schreiben – und das mit sensationellem Erfolg. Jedes ihrer bisher veröffentlichten Bücher erstürmte bereits die Bestsellerlisten. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Norfolk in England und in der Provence.
„Der Engelsbaum“ hat Lucinda Riley bereits 1996 unter dem Titel „Not Quite an Angel“ geschrieben, damals aber noch unter dem Namen Lucinda Edmonds.
Lucinda Riley weiß einfach, wie man über die Jahre hinweg eine Familiengeschichte fesselnd und anrührend erzählen kann. Ich war sofort nach den ersten Seiten so fasziniert davon, wie das Leben einem so mitspielen kann und man aufgrund seines Stolzes oft viele Dinge ungeschehen lässt und dann voller Entsetzen feststellen muss, dass Verliebte nicht zueinander finden. Es ist eine Geschichte, die klar macht, dass man immer alles aussprechen und nichts ungeschehen lassen sollte.
Eine anrührende Liebes- und Familiengeschichte, einmal mehr von Lucinda Riley packend geschrieben, dass man nur schwer wieder davon lassen kann.
640 Seiten, Goldmann Verlag, Taschenbuch, 9,99 Euro.