Am Strand von Zypern stranden einige Flüchtlinge. Dabei ist auch eine Tote, die nun bereits Opfer Nummer 2117 ist. Joan Aiguader, erfolgloser Journalist, der mit seinem Leben fast schon abgeschlossen hat, erfährt davon und wittert endlich eine Chance, um beruflich und persönlich wieder auf die Beine zu kommen. Er fährt sofort an den zypriotischen Strand und ist tatsächlich der Erste vor Ort. Einer der Flüchtlinge bittet um ein Foto von sich und seinen Frauen, und bittet Joan darum, es doch bitte zu veröffentlichen, damit es die ganze Welt sehen kann. Dieser Flüchtling will ihm auch noch mehr Informationen liefern, und Joan sieht seine Chance auf eine große Story und ist sofort Feuer und Flamme. Er ahnt noch nicht, in was er da hineinschlittert und welche Gefahren noch auf ihn zukommen werden.
Währenddessen herrscht in Kopenhagen große Trauer im Polizeirevier, denn ihr Leiter, Lars Bjorn, ist plötzlich verstorben. Carl Morck ist da nicht ganz so traurig, denn er hatte stets seine Probleme mit ihm. Assad ist aufgrund des Todes ziemlich fertig, denn Bjorn war sein Mentor. In seiner Trauer sucht er Beistand bei Rosi, die schon länger krankheitsbedingt zuhause ist. Rosi kann aber das Ermitteln nicht sein lassen, und daher hängt die ganze Wand bei ihr voll mit Zeitungsausschnitten. Assad sieht ein bestimmtes Bild voller blankem Entsetzen, weil er darauf eine ältere Frau wieder erkennt, die tot am Strand angespült wurde. In seiner schweren Zeit war sie damals für ihn und seine Familie da. Er versteht die Welt nicht mehr und nach der Durchsicht weiterer Ausschnitte erkennt er auf den Bildern auch seine Frau Marwa und vermutlich seine Töchter, die er schon sechzehn Jahre lang nicht mehr gesehen hat.
Rosi fährt mit Assad ins Kommissariat, wo er Carl und den anderen alles erzählt. Es sind alle still, als er ihnen seine Lebensgeschichte erzählt. Assad sagt immer nur, dass der Mann an der Seite seiner Familie Rache an ihm nehmen will.
Zugleich ruft stets ein anscheinend junger Mann im Kommissariat an, der gerade ein Computerspiel spielt. In diesen Telefonaten kündigt er an, dass, wenn er ein bestimmtes Level erreicht hat, er einige Leute umbringen wird. Gordon und Rosi, die nun wieder im Dienst steht, tun sich schwer, den Computerspieler zu finden und zu identifizieren.
Sonderdezernat Q ist diesmal ganz schön gefordert, aber vor allem wollen alle Assad helfen, damit er mit seiner Familie wieder vereint ist. Es gibt daher viel zu tun. Doch hat immerhin Carl gute private Nachrichten bekommen.
Der mehrfach ausgezeichnete dänische Meister-Thriller-Autor Jussi Adler-Olsen hatte bereits während der Frankfurter Buchmesse 2014 erklärt, dass in der auf zehn Bände ausgelegten Reihe in den Fällen sieben, acht und neun mehr über die einzelnen Personen vom Sonderdezernat Q erfahren. Nachdem die Leser die Hintergründe um Rose kennenlernen durften, ist nun also Assad dran.
Das lange Warten auf einen weiteren Band, den inzwischen achten Band, um Carl Morck und sein Team hat sich wahrlich gelohnt. Der neue Fall hat es in sich, denn für die Leser wird endlich das Geheimnis um Assad gelüftet. Auf leichte Kost sollte hier niemand hoffen!
Zudem passieren sogar mehrere Fälle im Sonderdezernat und jeder hat es auf seine Weise in sich. Aufgrund der vielen neuen Informationen und der durchgehend hohen Spannung in "Opfer 2117" konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich war einfach begeistert und musste natürlich wissen, wie es mit Assad weitergeht und ob sich am Ende doch noch alles dem Guten zuwendet und wie die weiteren Fälle gelöst werden.
"Opfer 2117" ist eine klare Kauf- und Leseempfehlung für die kalten Tage und die langen Nächte, und sollte auf alle Fälle jetzt schon auf den Wunschzetteln zu Weihnachten stehen!
592 Seiten, Hardcover, dtv Verlagsgesellschaft, 24 Euro.