Er ist zum Inbegriff des schier unbesiegbaren Auftragskiller geworden: John Wick. Nachdem er sich zur Ruhe gesetzt und glücklich in einer Partnerschaft gelebt hat, starb seine Frau, und seine Welt geriet ins Wanken. Doch dann hat, vollkommen unbedacht, jemand seinen Hund erschossen. Durch diesen Tropfen zuviel im überlaufenden Fass war er wieder da, der unerbittliche Auftragskiller, der beste seiner Zunft, und kämpfte für seine Gerechtigkeit.
Nun liegt schon das dritte Kapitel seiner Geschichte für das Heimkino vor.
Nachdem John Wick ein Mitglied der Hohen Kammer tötete, wurde er aus dieser Gilde exkommuniziert und mit einem Kopfgeld über zunächst 14 Millionen Dollar belegt. Die ganze Welt machte sich auf den Weg, um Wick zu töten. Immerhin eine Stunde Galgenfrist hat ihm Winston vom Continental Hotel eigenmächtig gewährt, was die ganz eiligen Killer nicht davon abhielt, Wick in einer Bücherei aufzulauern. Die skrupellosesten Auftragsmörder der Welt verfolgen nun jeden Schritt des Ausgestoßenen und wetzen ihre Klingen, von allen Seiten kommen sie an, um das große Stück vom Millionen-Kuchen zu bekommen. Und auch eine Richterin der Hohen Kammer ist ihm auf den Fersen, um den Willen der Gilde umgesetzt zu sehen. Doch John Wick hat noch ein paar Asse im Ärmel und noch wenige loyale Verbündete auf seiner Seite. Außerdem gehören für ihn Regeln zur Vergangenheit.
Der Film liegt auf BluRay in der deutschen (DTS-HD Master Audio 7.1 und Dolby Digital 2.0) und englischen (DTS-HD Master Audio 7.1) Sprachfassung vor. Extras gibt es jede Menge, darunter die Featurettes "Parabellum: Das Vermächtnis der Hohen Kammer", "Excommunicado", "Das Ziel vor Augen", "Aufsatteln, Mr. Wick!", "Motorräder, Klingen, Brücken und Bits", "Das Continental in der Wüste", "Dog Fu", "Das Haus aus Glas" und "Aufnahme für Aufnahme".
In Kapitel 3 lernt der Zuschauer und Wick-Fan immerhin Neues, zum Beispiel, dass es ein weiteres Continental-Hotel in Casablanca gibt, was es mit der Schuldmünze auf sich hat, wie man am besten nach Afrika flüchtet oder wie man Kontakt zum Ältesten aufnehmen kann. Dennoch bleibt die Story sehr übersichtlich, auch hier stehen wieder Martial Arts-Kämpfe vom Feinsten, unglaubliche Kamera-Fahrten, ungewöhnliche Fluchten und spektakuläre Stunts im Vordergrund.
Ein paar bekannte Namen gesellen sich zum Cast, die man hier nicht vermutet hätte, darunter Anjelica Houston, Halle Berry, Jerome Flynn oder Asia Kate Dillon. Natürlich kommen auch in Teil drei jede Menge Tiere, vor allem Hunde, vor.
Die Story dieses dritten Teils der Reihe bleibt übersichtlich, und so geht es vor allem darum, dass John Wick zum Freiwild erklärt wird, jedoch nicht sterben will, und deswegen seine Feinde bekämpft, weil er die Liebe in sich bewahren will.
"John Wick: Kapitel 3" ist erwartungsgemäß ein weiteres großes Gemetzel, in dem Gliedmaßen abgetrennt und reihenweise Menschen umgebracht werden. Dabei geht es aber nicht unbedingt um originelle Methoden, seine Feinde loszuwerden, es geht vielmehr um brutalst mögliche Tode, die dann auch im Detail gezeigt werden. So kommt zu keiner Zeit ein Zweifel auf, wieso der Film, der zumeist im Dunkeln spielt, erst ab 18 Jahren freigegeben wurde.
Nach über zwei Stunden und literweise vergossenem Blut und reichlich dünner Story geht auch dieses Wick-Kapitel zu Ende, wobei auch hier unklar bleibt, ob es wirklich ein Ende ist. Nach den großen Erfolgen dieser Reihe - allein dieser dritte Teil spielte an den Kinokassen weltweit über 320 Millionen Dollar ein - soll schon ein vierter Teil vorbereitet werden.
Vielen schaffen es die Macher der John Wick-Reihe ja doch noch, wieder an die Qualität des ersten Teils anzuknüpfen. Wenn nicht, können wir uns auf noch mehr Blut und Tote pro Minute einstellen.
USA 2019, 132 Minuten
mit Keanu Reeves, Halle Berry, Anjelica Houston