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Skyscraper

Dwayne Johnson, vor seiner Schauspielzeit im Wrestling besser als "The Rock" bekannt, ist der Mann für's Grobe in actiongeladenen Spielfilmen. Sobald es gilt, seine Familie und nebenbei die ganze Welt zu retten, ist er da. So auch in "Skyscraper", einem weiteren Katastrophen-Film, der vor allem auf atemberaubende Action rund um seinen Hauptdarsteller setzt. Nun ist der Film auf BluRay, DVD und BluRay 3D verfügbar.

Will Sawyer war Soldat bei den Marines, danach in einem Entführungsrettungsteam des FBI tätig. Bei seinem letzten Einsatz für das FBI wurde er von einem Selbstmordattentäter schwer verletzt, weshalb ihm ein Unterschenkel amputiert werden musste. Nun arbeitet er, ausgestattet mit einer Beinprothese, als Sicherheitsberater für Wolkenkratzer. Dafür ist er, zusammen mit seiner Frau, ebenfalls eine ehemalige Soldatin, und deren beiden Kindern nach Hong Kong gereist, um das mit 240 Etagen und einer Gesamthöhe von einem Kilometer höchste Gebäude der Welt zu inspizieren. Das Gebäude, vom Besitzer Zhao Long Ji "The Pearl" getauft, gilt als sicherster Wolkenkratzer überhaupt, in dem automatisierte Systeme zur Sicherung oder Brandbekämpfung arbeiten. Bevor das Gebäude endgültig seiner Nutzung übergeben werden kann, muss es erst noch sicherheitstechnisch abgenommen werden. Trotzdem bewohnt Sawyer zusammen mit seiner Familie eine Suite im 97. Stockwerk, der Besitzer bewohnt das 224. Stockwerk. Kurz nach Sawyers Sicherheitsbriefing wird das Gebäude von Terroristen angegriffen, indem ein großflächiges Feuer im 96. Stockwerk gelegt wird. Durch gezieltes Ausschalten des Sicherheitssystems mittels eines Hacks im Zentralcomputer werden sämtliche Brandschutzsysteme ausgeschaltet, womit sich das Feuer ab dem 96. Stockwerk nach oben ausbreiten kann. Sawyers Familie ist oberhalb des Feuers und damit im Gebäude eingeschlossen. Eine Rettung in dieser Höhe scheint unmöglich. Gleichzeitig wird Will Sawyer selbst verdächtigt, Drahtzieher hinter dem Anschlag auf den Wolkenkratzer zu sein. So versucht er nun selbst, seine Familie zu retten und seine Unschuld zu beweisen.

Der Film liegt auf BluRay in der deutschen, englischen (Dolby Atmos) und türkischen (Dolby Digital 5.1) Sprachfassung vor. An Extras finden sich auf der blauen Scheibe neben einem Kommentar von Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Rawson Marshall Thurber entfallene Szenen, ein Making Of sowie diverse Featurettes.

Die Geschichte klingt schon sehr bekannt: Terroristen greifen einen Wolkenkratzer an ("Stirb langsam") und setzen ihn in Brand ("Flammendes Inferno"), und so verwundert es nicht, dass es auch bei "Skyscraper" (wieso eigentlich nicht "Wolkenkratzer"?) nichts wirklich Neues zu sehen gibt. Dwayne Johnson spielt einmal mehr den Ehemann und Vater, der die Welt und seine Familie rettet, und so erinnert seine Rolle sehr stark an die aus "San Andreas", nur dass die Bedrohung hier nicht horizontal sondern vertikal stattfindet. Im Making Of erläutert Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Rawson Marshall Thurber, wie er die Geschichte in nur zehn Minuten skizziert und dann zügig ausformuliert hat. Dabei kam es ihm wohl nicht so sehr auf Tiefgang oder einen schlüssigen Plot als eher auf Action und 3D-Fähigkeit des Films an, was jedoch beides in hervorragender Weise gelungen ist. Denn hier kracht und scheppert es nur so aus den Lautsprechern, dass es eine wahre Freude ist, und auch für 3D-Fans gibt es reichlich Szenen, um Tiefe und herausragende Gegenstände in wahrhaftig brenzligen Situationen zu zeigen. Die kanadische Schauspielerin Neve Campbell, die vor allem durch ihre Rolle in der "Scream"-Quadrologie weltweit bekannt sowie durch ihren Part in der Netflix-Serie "House of Cards" wieder in Erinnerung gerufen wurde, spielt die Ex-Soldatin, Ehefrau und Mutter, die nebenher fließend chinesisch spricht und sich problemlos mit Terroristen anlegt oder körperbetont durch das kollabierende Hochhaus klettert. Die anderen Darsteller bleiben gegen diese beiden Haupt-Akteure so blass, dass man kaum bemerkt, wenn sie bei ihren irren Kämpfen ums Leben kommen.

Natürlich wird Dwayne Johnson gerne in Rollen als unkaputtbarer Alleskönner mit Herz eingesetzt, und so ist es auch in "Skyscraper" geschehen. Selbst mit amputiertem Unterschenkel klettert er an der Außenfassade, nachdem er mit roher Gewalt und einfachen Hilfsmitteln eine Panzerglasscheibe zerstört hat. Um sich beim Klettern an der Außenfassade in knapp einem Kilometer Höhe abzusichern, hat er lediglich Klebeband an Händen und Füßen angebracht, das aber nur dann klebt, wenn es soll. Problemlos springt er durch die Gegend oder setzt seine Prothese auch mal als Lebensretter an einer automatischen Türe ein. Bei all der kräftezehrenden Action holt er sich lediglich ein paar Kratzer und wird etwas schmutzig im Gesicht.

Der Film ist fast ausschließlich in sogenannten Blue Screen-Kulissen entstanden, wobei lediglich ein kleiner Ausschnitt gedreht wurde, um diesen dann in das Zentrum der Feuer- und Terroristengefahren zu montieren. Dabei wurde genau darauf geachtet, dass Unmengen an 3D-Effekten erzeugt werden können, die sehr überzeugend aussehen.

"Skyscraper" ist ganz sicher kein Film, der zum Nachdenken anregen möchte, sondern ganz klar allerfeinstes Popcorn-Action-Kino, in dem es ständig herrlich scheppert und kracht, wenn wieder einmal etwas hochgeht. Wer sich also einfach nur genüsslich zurücklehnen und actionreiche 104 Minuten Film erleben möchte, kann hier bedenkenlos zugreifen. Die Spezialeffekte sind atemberaubend, die Toneffekte durch Dolby Atmos herrlich eingesetzt, da kann man Abstriche bei der Handlung gerne akzeptieren. Fans von Dwayne "The Rock" Johnson werden ganz sicher auf ihre Kosten kommen!

Pascal May