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Rehragout-Rendezvous: Ein Provinzkrimi

Franz Eberhofer ist mit sich ganz zufrieden. Es ist Weihnachten und alle sind bei d'Oma versammelt. Paul freut sich riesig auf seine Geschenke und sogar Leopold ist erträglich, obwohl ja wegen der Panida und seinen Kindern seine Laune nicht gerade so toll ist. Denn die Panida ist mit den Kindern in Thailand und kann wegen dem Virus nicht nach Hause fliegen. Doch bei den vielen Plätzchen und beim Singen der Weihnachtslieder sind alle wieder gut gelaunt. Franz geht wie jedes Jahr mit der Oma zur Mette, wo der Pfarrer der Oma eine Laus ins Ohr setzt. Denn am nächsten Tag streikt die Oma, sie will nicht mehr kochen, putzen und sonst den ganzen Haushalt schmeißen. Der Papa versteht die Welt nicht mehr und raucht dann umso mehr. Nun müssen die Männer aus den Lebensmitteln, die die Oma noch eingekauft hat, ein ordentliches Essen machen. Das kann ein Problem werden.
Als dann alle schlafen, verzieht Franz sich in den Saustall. Er ist noch immer gerne dort, wenn er seine Ruhe haben will oder er wieder genug von dem neuen Haus hat. Irgendwie ist auch der Sex dort so, als wäre er gratis bei den Möbeln dabei gewesen.
Da sich der Bürgermeister beim Skifahren ziemlich arg verletzt hat, muss nun die Susi als Vertretung des Bürgermeisters einspringen. Susi nimmt dieses Amt sehr ernst und steigert sich in die Rolle ganz schön rein, klamotten- wie auch arbeitsmäßig.
Franz schiebt derweil eine ruhige Kugel, aber immer nervt die Mooshammer Liesl, dass d'Steckenbiller Lenz verschwunden sei. Denn sie hat noch jedes Jahr von ihm zu Weihnachten ein Rehfleisch bekommen und heuer war er nicht da. Der Franz kann da aber nicht einfach eine Vermisstenanzeige aufnehmen, wenn der eigene Sohn vom Steckenbiller nicht auf ihn zukommt. Als auch noch der Birkenberger Rudi kommt und sich in diese Sache einmischt, kommt dann doch noch der Fall ins Rollen. Nebenbei hat auch noch der Simmerl ein Problem mit seinem Max und beim Wolfi wird dann beim Bier ein ausgefeilter Plan ausgeklügelt. Da hat der Franz nun einiges zu tun.

Immer wieder wurde die Veröffentlichung von „Rehragout-Rendezvous“ verschoben, den Grund dazu erfahren die Fans und Leser erst jetzt: Rita Falks Mann ist nach Krankheit verstorben, und sie hat ihn bis zuletzt gepflegt. Da ist sehr gut nachvollziehbar, dass ihr nicht der Sinn nach leichter Unterhaltung um den Eberhofer Franz stand. Die Frage, ob nach diesem Schicksalsschlag der neue Roman an die vorgehenden anknüpfen kann, stand ebenso im Raum wie auch, ob es überhaupt noch neue Geschichten aus Niederkaltenkirchen geben würde.
Letzten Endes ist „Rehragout-Rendezvous“ doch noch erschienen, versehen mit einer Danksagung an Ritas Mann und an ihre treuen Fans, die so lange auf sie und ihr neues Buch gewartet haben, und die ihr in ihrer schweren Stunde eine Stütze waren.

Der elfte Eberhofer-Fall von Rita Falk ist wieder vollgepackt mit allerlei Aufregungen für den Franz und es war wieder ein Genuss diesen Krimi zu lesen. Ich konnte richtig mit den anderen mitleiden, wie die Oma nicht mehr gekocht und sich im Haushalt verweigert hat und irgendwie ein Essen hergezaubert werden musste. So hatte ich wenigstens keinen Hunger beim Lesen. Diesmal wurden alle Geschichten um die Menschen in Niederkaltenkirchen so gut beschrieben, wie die Susi, die nun Bürgermeisterin ist, oder der Simmerl und sein Problem mit Max oder die Oma, die es sich jetzt gut gehen lässt. Da war der Mordfall nur Nebensache. Darüber hinaus hat Rita Falk sogar noch die Pandemie in ihren neuesten Roman eingeflochten, aktueller geht es wirklich nicht!

Von „Rehragout-Rendezvous“ war ich einfach nur begeistert und hoffe, dass es noch viele weitere lustige, amüsante, aufregende sowie auch spannende Geschichten um den Franz Eberhofer geben wird!

Gudrun Loher