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Zwetschgendatschikomplott: Ein Provinzkrimi

Franz Eberhofer hat es momentan nicht leicht. Erst hilft er seinem Freund, dem Rudi Birkenberger, beim Umzug nach München in die Nähe des Schlachthofs und dann vermasselt er auch noch seine Hochzeit mit d'Susi. An seinem Hochzeitstag nämlich geht er noch mit seinem Hund Ludwig eine Runde im Wald, und da er ziemlich müde und verkatert ist vom vorherigen Junggesellenabschied, legt er sich kurz auf einen Hochsitz und schläft dann sofort ein. Er wacht erst ziemlich spät wieder auf und bemerkt entsetzt, dass er einige Stunden geschlafen hat. Die Hochzeitsgesellschaft hat sich mittlerweile aufgelöst und die Susi ist mit einem anderen Mann wutentbrannt weggefahren. Franz ist darüber aber immer noch nicht hinweg, dass die Susi von ihm nichts mehr wissen will. An einem Samstag fährt er dann zum Birkenberger Rudi in seine Wohnung, weil der ihm ganz aufgelöst am Telefon erzählt hat, dass ihm gerade eine Krähe einen Finger auf den Balkon gelegt hat. D'Franz nimmt das zwar nicht so ernst, aber Rudi will der Sache auf den Grund gehen und sucht in der Nacht in den Müllcontainern des Schlachthofs nach einer Leiche. Er wird sogar fündig und ruft sofort Franz an. Es handelt sich um eine weibliche asiatische Leiche, die ein Dirndl trägt, denn es ist gerade Oktoberfestzeit.
Während Franz und seine Kollegin Steffi mit dem Mord beschäftigt sind und deren Chef Stahlgruber auf Aufklärung drängt, brodelt es in Niederkaltenkirchen. Es soll nämlich mitten im Ort ein riesiges Hotel gebaut werden und daher gibt es mit den Befürwortern und den Gegnern zwei Fronten. Als Befürworter fungieren der Metzger Simmerl, der Bürgermeister und auch der Flötzinger, der schon das große Geschäft wittert. D'Simmerl vor allem, weil er dann endlich seinen Grund gut verkaufen kann. Als Gegner ist die Oma ganz vorne dabei und boykottiert sogar den Metzger Simmerl. Somit bekommt es Franz von beiden Seiten ab.
Als Franz die Ermittlungen mit der Oktoberfestleiche fortführt, tauchen zwei weitere asiatische weibliche Leichen im Dirndl auf. Die Ermittler kommen der Spur langsam näher, nachdem sie im Rotlichtmilieu ermitteln, wo vor allem asiatische Frauen beschäftigt sind. Nach einigen sehr informativen Gesprächen muss es sich beim Hauptverdächtigen um einen älteren Herrn mit einem Mercedes-Oldtimer handeln.
Franz hat also mehrere Problemfälle, die er lösen muss und nebenbei will er doch so gerne die Susi wieder zurück, die aber noch für eine große Überraschung sorgen wird.

Der sechste Fall für den Eberhofer Franz ist der Autorin Rita Falk einmal mehr rundum gelungen. Franz muss sich hier mit mehreren Problemen beschäftigen, die wieder sehr witzig beschrieben sind. Es gab beim Lesen viele Momente, wo man einfach nur Lachen musste. Ich kann diese Buchreihe nur jedem empfehlen, der leichte bayerische Unterhaltung mag; sie lässt einen den Alltag vergessen und man kann sich so schön in die verschieden Rollen hineindenken und mitfühlen.
Nur weiter so, Rita, wir wollen noch viele weitere Geschichten vom Eberhofer Franz lesen!

Im Nachwort beschreibt Rita Falk, Jahrgang 1964, noch ihr „ganz persönliches Märchen“, ihre eigene Geschichte, wie sie zum Schreiben der Eberhofer-Reihe gekommen ist, eine der erfolgreichsten Heimatkrimi-Serien Deutschlands. Inzwischen sind schon zwei ihrer Bücher verfilmt worden, und der große Erfolg hält weiterhin an. Das Nachwort ist sehr aufschlussreich, und führt jedem wieder vor Augen, dass man nicht sofort aufgeben soll. Wo sich eine Türe schließt, öffnet sich woanders eine andere Tür!

Gudrun Loher