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Ant-Man

Zum Glück ist das Marvel-Universum so riesig, dass den Disney-Studios so schnell die Ideen nicht ausgehen werden, diese Comic-Welt auch im Film stetig zu erweitern, um mindestens zwei Filme dieser Reihe pro Jahr zu realisieren. Neuester Zugang in der Riege der Superhelden ist „Ant-Man“, ein eher winziger Zugang, der aber trotz seiner Größe Großes leistet.

1989. Der geniale Wissenschaftler Dr. Hank Pym muss feststellen, dass seine Erfindung, die sogenannten Pym-Partikel, für Zwecke eingesetzt werden sollen, die er nicht mittragen möchte, und so quittiert er den Dienst. Er gründet seine eigene Firma, aus der er sich aber bald aufgrund von Differenzen mit seinem Protégé Corey Stoll und seiner Tochter Hope in den Ruhestand verabschiedet.
25 Jahre später wird der Einbrecher Scott Lang aus dem Gefängnis entlassen. Bei seinem neuen Arbeitgeber verheimlicht er seine dreijährige Gefängnisstrafe, doch als der es herausfindet, verliert Scott seinen Job. Da er keinen Unterhalt für seine kleine Tochter zahlen kann, darf er sie nicht sehen. Um an Geld zu kommen, nimmt er einen dubiosen Einbruchsjob an, bei dem er außer einem „alten Motorradanzug“ nichts Wertvolles im großen Tresor findet, und so nimmt er wenigstens den mit. Als er den Anzug anprobiert, findet er schnell heraus, wie wertvoll der ist, denn mittels dieses Anzugs kann er seine Körpergröße auf die einer Ameise schrumpfen und verfügt auch über der Kraft eines solchen Insekts.
Wie sich später herausstellt, wollte Dr. Hank Pym, dass Scott seinen „Ant-Man“-Anzug stiehlt, denn Pym braucht Scotts Hilfe, um Corey die Weiterentwicklung seines Anzugs, den „Yellowjacket“, zu stehlen, um Schaden von der Welt abzuhalten. Scott lernt daraufhin von Hank, wie er mit Ameisen kommunizieren und wie er seinen Anzug richtig steuern kann, und führt daraufhin eine Armee verschiedener Ameisen an, um in den Hochsicherheitstrakt von Coreys Firma einzubrechen, um alle Pläne und Daten zu vernichten. Doch ganz so einfach scheint das alles nicht zu funktionieren.

„Ant-Man“ liegt auf BluRay in der englischen (DTS-HD 7.1), deutschen, französischen (DTS-HD 5.1) und türkischen (Dolby Digital 5.1) Sprachfassung vor. An Extras finden sich auf der blauen Scheibe verschiedene Featurettes, zusätzliche und erweiterte Szenen, Gags vom Dreh sowie ein Audiokommentar mit Regisseur Peyton Reed und „Ant-Man“-Darsteller Paul Rudd.

Dieser neueste Zugang in der Welt der „Avengers“ hat es wirklich in sich, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so erscheinen mag. „Ant-Man“ legt als erster Superheld nicht ganze Städte in Schutt und Asche, aufgrund seiner Größe reicht auch ein Kinderzimmer, das im Showdown zerlegt wird. Michael Douglas die Rolle des Dr. Hank Pym anzubieten war eine sehr gute Wahl, und auch Paul Rudd überzeugt als „Ant-Man“. Die Special Effects und Kamerafahrten in der „kleinen“ Welt sind atemberaubend, auch zu Beginn des Films den „jungen“ Michael Douglas zu zeigen, ist bestens gelungen. Die Ideen, die im Drehbuch umgesetzt wurden, sind durchdacht, machen Sinn und zeigen ganz neue Seiten für den Einsatz von Insekten und die Einbindung von „Ant-Man“ in die „Avengers“-Familie.

Bei Drehbuch und Produktion haben übrigens Edgar Wright und Joe Cornish mitgewirkt, die bereits zusammen mit Simon Pegg die „Cornetto-Trilogie“ realisiert haben. Darüber hinaus haben die „Anchorman“-Veteranen Adam McKay und Paul Rudd am Drehbuch mitgewirkt. Dabei merkt man, dass diese vier Autoren Erfahrungen im komischen Fach gesammelt haben, und so das Drehbuch nicht zu bierernst und technisch geraten ist, sondern eher Science Fiction-Fans ein Drehbuch zu einem Film geschrieben haben, den sie gerne selbst so sehen wollten.

Trotz all der Action, die dieser Film bietet, wird man nicht unnötig durch wuchtige Toneffekte in den Sitz gedrückt und von riesiger Explosions-Action erschlagen, das sich eben alles „im Kleinen“ abspielt, und daher die Story Oberhand zu den Effekten behält, was eine echte Wohltat bedeutet.

„Ant-Man“ macht richtig Spaß, ist spannend, lustig und actionreich, also genau so, wie man sich einen neuen Teil im „Avengers“-Universum wünscht. Sehr gelungen sind die Anspielungen auf die „Avengers“, die sich durch den Film ziehen, und auch die erste Begegnung von „Ant-Man“ mit dieser Superhelden-Truppe.
Natürlich hat auch in diesem Film Stan Lee wieder einen kurzen Auftritt, und wie immer bei dieser Reihe ist es besonders wichtig, den Abspann komplett anzusehen, um die kurzen Sequenzen zum Ende nicht zu verpassen, die erneut auf weitere Geschichten aus dem Marvel-Universum hinweisen. Ganz zum Schluss wird dann auch klar, was die Fans des kleinsten aller Superhelden bewegt: „Ant-Man“ kommt wieder!

Pascal May